Güter-U-Bahn: Hubs in Kloten und Opfikon fraglich

Daniel Jaggi

Die Stellungnahmen von Gemeinden und Kanton zum geplanten Gütertunnel sind deutlich. Jetzt gibt es einen Marschhalt, der das Vorhaben weiter verzögert.

Mit einer U-Bahn von Genf bis St. Gallen soll der Güterverkehr auf dem Nationalstrassennetz bis zu 30 Prozent reduziert werden. Doch das 35-Milliarden-Vorhaben ist ins Stocken geraten. Der Widerstand gegen die geplanten Hubs wächst – auch in Kloten und Opfikon, wo deren zwei geplant sind. In seiner Stellungnahme spricht auch der Zürcher Regierungsrat Klartext.

Als Reaktion darauf verspricht Cargo sous terrain (CST), «alle Parameter des Projektes nochmals zu überprüfen». Dazu gehören die Streckenplanung und die Standorte der Hubs, also die oberirdischen Bauten, bei denen die Waren an die Oberfläche kommen und dann verteilt werden. Überprüft werden soll auch die Finanzierung des Megaprojekts, das von Schweizer Grossunternehmen wie Helvetia, Coop, Migros, Mobiliar, Post, Swisscom, Vaudoise und ZKB unterstützt wird und privat finanziert werden soll.

Im Zuge dieses «Marschhalts» gab CEO Peter Sutterlüti das operative Geschäft unlängst ab, bleibt aber Verwaltungsrat. Anfang Oktober startete Christian Späth als CEO. Sprecher Patrik Ällig unterstreicht aber, dass das Projekt weitergeführt wird. Insbesondere wolle der neue CEO zeigen, wie es weitergehen könne. In der Geschäftsleitung sei man zuversichtlich, bis Ende Jahr «belastbare Aussagen» machen zu können. Ällig: «Spätestens im nächsten Jahr wird klar sein, in welche Richtung es geht.»  Spannend wird sein, wie es mit den beiden Hubs beim Flughafen und in Opfikon weitergehen soll. Die Stellungnahmen nicht nur der beiden Gemeinden, sondern ebenso des Kantons zu den eingereichten Plänen von CST sind an Deutlichkeit kaum zu überbieten: ungenügende Grundlagen, zurück an den Absender!

Anerkannt wird zwar die Entlastung es nationalen Güterverkehrs. Gleichzeitig kritisiert der Regierungsrat die «insgesamt beschränkte Bedeutung des verkehrlichen Nutzens des unterirdischen Gütertransports, dem lokal aber grosse Auswirkungen gegenüberstehen» würden. Insbesondere beim Hub neben dem Glattbrugger Hotel Mövenpick befürchtet der Kanton eine übermässige Verkehrszunahme auf der Flughafen­autobahn. Zudem wäre für ihn die Erschliessung direkt über die Autobahn zwingend. 

 

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