Bessere Ergänzungsleistungen statt 13. AHV
Ich habe mich entschlossen, einen Leserbrief zu schreiben, weil mich viele Fragen beschäftigen und es mich freut, dass Altersarmut eine Stimme bekommt, viele sie öffentlich diskutieren. Das ist ein wertvoller Schatz unserer Demokratie.
Es gibt zwei Fragen, die mich beschäftigen:
Warum habe ich den Eindruck, dass vorhandene Sozialversicherungen möglichst gemieden werden und damit auch die Sozialarbeit, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter? Warum hinterlässt das so einen schlechten «Groove»? Warum die Berührungsängste mit Ergänzungsleistung, Hilflosenentschädigung zur AHV oder IV, Hospizverein, Palliativspitex ... alles vorhandene Angebote. Auch Pro Senectute ist seit ihrem Ursprung 1917 engagiert, die Altersarmut zu bekämpfen, deren Ursprung die Gründung der AHV ist. Siehe Chronik 1917–2017.
Diese Solidarität hat sich bewährt. Ich denke, mit diesem Modell von Geben und Nehmen ist gezielte Hilfe bei Altersarmut möglich. Nebst dem Klären von Versicherungsansprüchen werden konkrete finanzielle Gesuche behandelt. Damit sehe ich durch Kooperation eine faire Lösung mit fundierter Hilfe, die weder die Jungen zusätzlich belastet, denn die brauchen Entfaltung beim Start ins Leben, noch lässt sie die fragilen Menschen zu kurz kommen. Diese Angebote bestehen.
Aus diesen Überlegungen möchte ich die Solidarität mit der jungen Generation nicht überstrapazieren und ermutigen, vorhandene Rechte umzusetzen. Alternativ die Ergänzungsleistung um 100 Franken erhöhen? Es ist Arbeit für beide Seiten. Also verzichte ich auf die 13. AHV-Rente. Fairness ist ein hoher Anspruch.
Ich wünsche mir, dass die Sozialarbeit (das ist mein Beruf) wieder mehr Natürlichkeit bekommt – Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Irene Grüter, 8057 Zürich
Ein weiterer Leserbrief zum Thema.