Vom Froschteich zum lebendigen Schulhaus

Jeremi Graf

Am 22. August 2023 habe ich meine Tochter an ihrem ersten Kindergartentag auf dem Schulweg begleitet. Nur ein kurzer Weg, durch einige Innenhöfe, über eine kleine Brücke, direkt zum Kindergarten im neuen Schulhaus Glattpark. Wir waren voller Vorfreude und aufgeregt über den neuen Lebensabschnitt. Ein kleiner Rundgang durch das neue Schulareal hat mir gezeigt, wofür ich mich während vieler Jahre politisch eingesetzt habe. Darauf bin ich stolz.

2011 hat dieses Projekt seinen Anlauf genommen. Zu dieser Zeit habe ich das Geschehen nur in den Medien verfolgt und noch nicht als Parlamentarier mitgestaltet. Der Planungskredit wurde genehmigt, ebenso der Baukredit, und dann kam 2014 die knappe Ablehnung vor dem Volk. Erstaunlich fand ich, dass die haarsträubenden Argumente der Gegnerschaft bei vielen Menschen Anklang fanden. So wurde gefragt, weshalb für 35 Schülerinnen und Schüler ein neues Schulhaus gebaut werden soll. Damals lag die Zahl der schulpflichtigen Kinder tatsächlich bei 35. Heute aber, fast genau wie damals prognostiziert, liegt diese Zahl bei fast 800. Oder es wurde behauptet, dass der Schulraum in Opfikon, auch ohne das neue Schulhaus, bis mindestens 28 000 Einwohnerinnen und Einwohner reichen solle. Aktuell stehen wir nun bei rund 21 000 Bewohnerinnen und Bewohnern, und bereits ist das nächste Projekt im Bau. Der aufmerksame Leser weiss, dass es sich um die Schulanlage Bubenholz handelt, die im Sommer 2025 eröffnet werden soll.

«Erstaunlich fand ich, dass die haar­sträubenden Argumente der Gegnerschaft bei vielen Menschen Anklang fanden.»

Jeremi Graf, Gemeinderat SP

Die Bedarfsabschätzung für ein Schulhaus im Glattpark war am Anfang des politischen Prozesses sehr abstrakt. Zu sehen waren damals erst wenige realisierte Überbauungen und dafür noch viel sumpfige Grünfläche im Bereich des heutigen Schulhauses, bewohnt durch Frösche, nicht durch Menschen. Es gab kaum Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten, wenig Infrastruktur und erst wenige Erwachsene und Kinder. Klar war aber schon immer, dass etwa 7000 Menschen dereinst hier wohnen und den Glattpark mit Leben füllen sollten. Kinderreiche Wohnbaugenossenschaften waren geplant, und auch junge Menschen gehörten zur Zielgruppe. Im Jahr 2017 wurde dann mit einem neuen Planungskredit das Projekt überarbeitet und ein neuer politischer Anlauf genommen. Nachdem 2019 dann auch der Baukredit im Parlament genehmigt worden war, bestätigte die Bevölkerung diesen Entscheid im Jahr 2020 mit einem sehr deutlichen Ja.

Aber zurück zu meiner Tochter und ins Jahr 2024. Das Schulhaus Glattpark ist schon im ersten Schuljahr proppenvoll. Auf dem Pausenplatz wird gelacht, gestritten, gespielt und herumgetobt. Dies nicht nur während der Pausen, sondern auch an freien Tagen. Der Spielplatz lädt zum Spielen ein und der erhöhte Sportplatz zur aktiven Betätigung. Insbesondere jetzt im Frühling, wenn die Temperaturen wieder steigen und die Tage länger werden.

Planen, Hochrechnen, Abstimmen,  Diskutieren und Einstecken von Rückschlägen gehören der Vergangenheit an. Das neue Schulhaus im Glattpark lebt, genau wie der Glattpark selbst.

Jeremi Graf

In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Opfiker Gemeinde­rätinnen und Gemeinderäte regelmässig Beiträge. Sämtliche im Parlament vertretenen Parteien bekommen hierzu Gelegenheit.