VBG-Batteriebusse auf Abwegen

Roger Suter

Vergangene Woche fuhren die grünen Elektrobusse nicht auf ihrer Stammlinie 759 von Wangen zum Flughafen. Es gab Probleme mit dem Lademast.

Wer in den letzten Tagen mit dem 759er unterwegs war, dürfte sich ob des ungewohnten Lärms im Innern gewundert haben. Denn normalerweise fahren die grünen Elektrobusse äusserst leise. Doch vor knapp zwei Wochen gab es Schwierigkeiten mit dem Lademast am Flughafen, der die Fahrzeuge während der kurzen Pause an der Endhaltestelle jeweils mit neuer Energie versorgt. «Ein Teil der Elektronik hat versagt», so Tino Kunz, Leiter Marketing und Kommunikation bei den Verkehrsbetrieben Glattal. Die Fehlersuche und der Einbau der Ersatzteile zog sich bis zum Montagabend dieser Woche hin.

Nach Rümlang statt nach Wangen

Der Ausfall der Ladestation am Flughafen hatte aber keinen Totalausfall zur Folge. Fünf der grünen Elektrobusse mit einer Akku-Reichweite von rund 150 Kilometern wurden stattdessen auf anderen – kürzeren – Linien eingesetzt und fuhren einfach in den Pausen zum Laden ins Depot nach Bassersdorf. «Das geht zwar länger als am Mast, dafür sind die zu fahrenden Strecken auch wesentlich kürzer», so Kunz. Die «Innovationslinie 759» ist, durchaus beabsichtigt, die längste im VBG-Einzugsgebiet.

So kamen die Fahrgäste der Linien 766 (Kloten Bahnhof–Bassersdorf Bahnhof) und 797 (Rümlang–Oberhasli) in den Genuss einer aussergewöhnlich ruhigen Fahrt unter Strom. «Es gab umgekehrt auch Anfragen von Fahrgästen, welche die grünen Busse vermisst haben», weiss Kunz.

Drei Busse wurden aber nach wie vor auf ihrer Stammlinie zwischen Wangen, und Flughafen eingesetzt und in eigens eingeführten Pausen ebenfalls im Depot an der Bassersdorfer Grindelstrasse aufgeladen. Den Rest erledigten Diesel- oder auch Hybridfahrzeuge, die je nach Bedarf mit Diesel- und Elektromotor fahren.

Derzeit verfügt die Firma Eurobus, welche für die VBG unter anderem die Linie 759 fährt, über acht vollelektrische Busse. Weitere werden die Dieselfahrzeuge jeweils nach dem Ende deren Betriebszeit von 14 bis 16 Jahren ersetzen. «Einerseits sind die Lieferzeiten lang», so Tino Kunz, «da wir als relativ kleines Unternehmen auch kleinere Serien bestellen. Da gehen Grossstädte halt vor.» Andererseits sollen die nächsten zu elektrifizierenden Strecken keinen Lademast erhalten, sondern im Depot mit Strom versorgt werden. «Und dafür reicht die dortige Ladekapazität noch nicht aus», so Tino Kunz. Die Planung für den Ausbau sei aber im Gang.