TCO baut für die Zukunft

Roger Suter

Der Tennisclub Opfikon baut um: Aus einem seiner sechs Plätze sollen zwei Spielfelder für Padel und eines für Pickleball werden. Mit dem Einstieg in diese Trendsportarten wagt der TCO auch einen Schritt in die Zukunft.

Der Entscheid ist kein Schnellschuss: Rund zweieinhalb Jahre haben die Verantwortlichen geplant, bevor Mitte März die Bagger aufgefahren sind. Und nachdem eine Sammelaktion, ein sogenanntes «Crowd-Funding», nicht den gewünschten Beitrag erbrachte, hat der Club selber Sponsoren gesucht und auch die Stadt um Unterstützung ersucht – und diese bekommen. Im Rahmen der Unterstützung für Vereine steuerte Opfikon einen «signifikanten» Anteil an den Umbau von total 280 000 Franken bei. In diesen Tagen sind die Baufachleute dabei, den einzigen nach Westen ausgerichteten Platz des Klubs umzubauen. «Wegen der blendenden Abendsonne ist unsere Wahl darauf gefallen», erläutert Ruedi Anliker, Spielleiter des TCO. Denn die kleineren Spielfelder kommen wieder in Nord-Süd-Richtung zu liegen. Neben dem neuen Belag und den Wänden wird zudem eine Beleuchtung installiert, um das Spielfeld auch abends nutzen zu können.

Schweizweit nur ein Dutzend Plätze

Mit der Investition vereint der TCO zwei Megatrends von zwei Kontinenten auf dem eigenen Klubgelände: Pickleball ist in den USA sehr beliebt, schont die Gelenke und ist auch für Kinder geeignet. «Pádel» ist in Mittel- und Lateinamerika äusserst populär und wird vor allem in Spanien inzwischen von mehr Leuten gespielt als Tennis (siehe Box). Beide auch hierzulande aufstrebenden Sportarten böten eine Ergänzung zum bestehenden Tennisangebot und sprächen ein breites Publikum jeden Alters an, begründete der TCO seinerzeit seine Sammelaktion. «Und natürlich kann man auch leicht zum klassischen Tennis wechseln», so die Hoffnung von Ruedi Anliker. Die Eröffnung ist für Anfang Juni geplant.

Padelfelder gibt es in der Umgebung mit Bassersdorf und Wallisellen zwar ­einige. «Pickleballplätze gibt es schweizweit vielleicht ein Dutzend», weiss Ruedi Anliker. Mit dem Umbau schafft sich der TCO aber ein Alleinstellungsmerkmal, einen «unique selling point», wie es im Marketingjargon heisst: «Damit bieten wir alle drei Sportarten am selben Ort an», so Ruedi Anliker. «Und das zu günstigen Konditionen.» Klubmitglieder spielen im ersten Jahr gratis; Nichtmitglieder bezahlen vor 17 Uhr 40 Franken die Stunde, nach 17 Uhr 50. Geteilt in vier Spielerinnen oder Spieler ist jeder Kinobesuch teurer – ohne Popcorn.

Trendige Mischungen aus Tennis und Squash

Pádel (hier in der spanischen Schreibweise) ist eine Variante des amerikanischen Paddle-Tennis, dessen ursprünglichen Holzschläger Kanu-Paddeln ähnlich sahen. Im Gegensatz dazu wird Padel aber immer im Doppel gespielt.

Der Platz misst rund 16,5 mal 6,5 Meter und wird durch ein Netz hälftig aufgeteilt. Man spielt wie im Tennis im Doppel über das Netz, darf aber – im Gegensatz zum Paddle-Tennis – auch die Wände nutzen. Aufgeschlagen wird nur von unten. Die Schläger sind nicht bespannt, sondern höchstens mit Luftlöchern versehen und mit maximal 46  Zentimetern kürzer als jene im Tennis, dafür leichter und etwas langsamer zu handhaben.

Pickleball stammt aus den USA und wird dort von rund 9 Millionen Menschen gespielt. Es vereint Elemente von Tennis, Tischtennis und Badminton, von dem es auch die Spielfeldgrösse übernommen hat. Auch hier sind die Schläger flächig, die Bälle ähneln aber jenen des Unihockey. Gespielt wird zu zweit oder zu viert.

Beiden Spielen gemeinsam ist, dass sie wesentlich leichter zu erlernen sind als klassisches Tennis.   

 

Informationen: www.tcopfikon.ch