Spaziergang mit den Alpakas

Pia Meier

20 ältere Menschen aus Opfikon und Dübendorf konnten mit Alpakas vom Hof in Opfikon einen Spaziergang unternehmen. «Tiere tun älteren Menschen gut», betonte Organisatorin Fabienne Häberli vom Schweizer Tierschutz.

Eine Gruppe von älteren Menschen steht vor dem Gehege des Alpakahofs Zürich an der Dietlikonerstrasse im Opfiker Dorf und bewundert die Tiere. Unter den 20 Personen, die sich auf den Aufruf des Schweizer Tierschutzes STS angemeldet hatten, ist auch eine Gruppe vom Seniorenzentrum Zion in Dübendorf. Sie sind mit Rollstuhl und Rollator unterwegs. «Wir waren schon auf dem Alpakahof und haben deshalb für diesen Spaziergang vor allem unsere neuen Bewohnerinnen und Bewohner angesprochen», hält eine Betreuerin vom Seniorenzentrum fest. Das Interesse sei gross gewesen.

Die anderen Besucherinnen und Besucher kommen alle aus Opfikon und Glattbrugg. Einige von ihnen haben die Alpakas schon gesehen. Sie wollen die Gelegenheit nutzen, einmal mit den wolligen Tieren einen Spaziergang zu machen. Alle freuen sich, die herzigen kleineren und grösseren Tiere mit verschiedenen Fellfarben ausführen zu können.

Roger Kleinert, tätig auf dem Alpakahof in Opfikon, gibt ihnen vorab einige Informationen über die Alpakas und ihre Eigenheiten. So möchten die Tiere zum Beispiel nicht am Kopf gestreichelt werden. Zudem würden sie unterwegs gerne Gras fressen. Anhand eines Plans zeigt er den Anwesenden auch den Weg, der einfach und rollstuhlgängig ist. «Alpakas haben es gerne ruhig, weshalb sich ältere Menschen, die die Tiere ruhig führen, besser eignen als Kinder, die herumrennen und schreien.» Er gibt jeder Person auf Wunsch ein Alpaka mit auf den Weg. Einige ältere Teilnehmende hätten lieber ein kleineres Tier. «Es ist nicht unbedingt einfacher mit einem kleinen Tier», lacht Kleinert.

Tiere tun älteren Menschen gut

Jedes Alpaka hat selbstverständlich einen Namen passend zu seiner Erscheinung, seiner Fellfarbe und seinem Charakter. So heisst das grosse, schwarze Leittier nicht ganz überraschend King.

Auf dem Weg stellt sich dann aber bald heraus, dass es doch nicht ganz so einfach ist, einen Spaziergang mit den Tieren zu unternehmen. Immer wieder stehen diese lieber still und fressen Gras. So kehrt die Gruppe bald wieder um und nimmt auf dem Hof einen Zvieri ein. «Manchmal ist es einfacher, wenn wir mit den Tieren in ein Alterszentrum gehen», meint Kleinert. Es sei kein Problem, sie im Auto zu transportieren.

Der Schweizer Tierschutz führt regelmässig Anlässe mit Seniorinnen und Senioren durch. «Wir waren auch schon hier auf dem Alpakahof», hält Fabienne Häberli vom Schweizer Tierschutz fest.

Sie hat den Anlass im Rahmen des Projekts Grizzly organisiert. «Tiere tun älteren Menschen gut. Sie ermöglichen Sozialkontakte, sie verschaffen Bewegung und bringen Freude und Wohlbefinden», ist dem Projektbeschrieb zu entnehmen.  Das Angebot umfasst die Beratung von Alters- und Pflegeheimen bei der Betreuung oder Anschaffung heimeigener Tiere; oder bei der Möglichkeit, den Pensionären zu erlauben, das eigene Haustier ins Altersheim mitzunehmen. «Tiere sind eine wichtige Stütze im Alter. Sie vermitteln ihren Besitzern das Gefühl, gebraucht zu werden», so der Schweizer Tierschutz.

Alpakahof: Import aus Bern

Andi und Sarah Rüedi sind die Gründer des Alpakahofs in Bern. «Seit 2004 sind wir verliebt in diese wunderbaren Tiere und züchten sie mit viel Leidenschaft. Ihre tolle Wolle und die individuellen Charaktere verzaubern uns immer wieder.» Der grosse Erfolg in Bern motivierte die beiden, das Erfolgskonzept nach Zürich zu bringen, damit die Alpakas noch mehr Menschen Freude bereiten können. Ende 2021 eröffneten sie den Hof in Opfikon. Dort leben zurzeit 24 Alpakas und 1 Lama. Die Zucht erfolgt nach wie vor in Bern. Neben individuellen Spaziergängen sind vor allem Anlässe mit Alpakas wie Besuche im Altersheim, in der Firma, bei der Hochzeit oder als Geburtstagsüberraschung beliebt. «Unsere zahmen und niedlichen Alpakas machen gerne Ausflüge», wird auf der Homepage betont. Die Alpakas seien sanft, sauber und zutraulich. «Ihr könnt sie streicheln und lernt viel Interessantes über die flauschigen Wollproduzenten, ob innen oder draussen bestimmst du.» Die Alpakas seien sogar Treppen und Lifte gewöhnt. Es darf auf dem Hof aber auch neben den Alpakas gechillt werden.

Informationen: alpakazueri.ch