Schulpflege-Wahlen: Zwei Kandidaturen stehen fest

Roger Suter

Reto Bolliger soll neuer Schulpräsident, Silvia Messerschmidt wieder Schulpflegerin werden. Darauf haben sich die Opfiker Parteien geeinigt.

Nach der Ankündigung von Schulpräsident Norbert Zeller (Die Mitte), auf Ende Jahr zurückzutreten, mussten sich die Opfiker Parteien auf die Suche nach geeigneten Kandidatinnen oder Kandidaten machen. Und sie haben welche gefunden: Vergangene Woche einigte sich die Interparteiliche Konferenz (IPK) auf zwei Namen: Reto Bolliger (60-jährig, Die Mitte) kandidiert fürs Präsidium und Silvia Messerschmidt (51-jährig, SVP) als neues Mitglied der Schulpflege.

Reto Bolliger ist bereits seit 2022 in der Schulpflege und dort in den beiden Ausschüssen Präsidiales und Finanzen sowie Schülerbelange tätig. «Ich habe mir nach Norbert Zellers Rücktrittsankündigung Gedanken gemacht», so der Schulpfleger gegenüber dem «Stadt-Anzeiger». Mit seinem Arbeitgeber habe er die geschäftliche Situation geklärt. Bolliger ist Teamleiter einer Abteilung, welche SAP-Lösungen (ein Quasi-Standard fürs IT-Management von Geschäftsprozessen) und Dienstleistungen in nationalen und internationalen Projekten bei Drittkunden einführt, betreibt und unterhält. Auch bei den Parteipräsidien sei er auf Wohlwollen gestossen – was diese mit der Unterschrift unter sein Wahlvorschlagsformular bestätigt hätten.

Politisch ist der Familienvater seit 2014 aktiv: Zuerst 8 Jahre im Gemeinderat, seit 2022 in der Schulpflege – eine «Herzensangelegenheit», so Bolliger. Er setze sich  für eine zeitgenössische Bildung ein und will der Schule die Gelder beschaffen, welche die Herausforderungen wie Schulraum, Integration, Digitalisierung und Lernziele benötigen.

Zum zweiten Mal Schulpflegerin

Silvia Messerschmidt war bereits von 2010 bis 2022 Schulpflegerin. 2018 kandidierte sie gegen Norbert Zeller als Schulpräsidentin und schaffte es in den zweiten Wahlgang. Seit 2022 sitzt sie im Opfiker Gemeinderat und präsidierte ihn 2023. «Ich bin nach wie vor motiviert, die vielseitigen und herausfordernden Aufgaben am Puls der Schule, gemeinsam in einem Gremium, anzupacken und Lösungen für eine gut funktionierende Schule zu erarbeiten», so Silvia Messerschmidt auf Anfrage des «Stadt-Anzeigers». Als «momentan Aussenstehende mit Fachwissen aus dem Schulalltag» könne sie gezielt Fragen zu den Aufgaben stellen, die bis Ende der Legislatur 2026 noch anstehen würden.

«Nach dem Rücktritt von Norbert Zeller habe ich mein Interesse am frei werdenden Amt des Schulpflegers bei der Partei bekundet», so die Schulpolitikerin und Mutter. Durch ihre flexiblen Arbeitszeiten und die Möglichkeit von Homeoffice könne sie den nötigen Zeitaufwand (geschätzte 20 Prozent) auch tagsüber für das Amt einsetzen. Beruflich unterstützt Messerschmidt die Schulbehörde eines Zürcher Schulkreises, insbesondere das Schulpräsidium, und begleitet Schulen in ihrem Umstellungsprozess zur Tagesschule.

IPK hat einstimmig entschieden

IPK-Präsident Allan Boss (SP) ist glücklich über die beiden Kandidaturen. «Mit ihrem grossen Erfahrungsschatz als derzeitige und ehemalige Mitglieder der Schulpflege und der breiten Unterstützung, die sie schon vor unserer Sitzung von verschiedensten Parteien und Einzelpersonen erhalten haben, war für uns klar, dass Reto Bolliger  und Silvia Messerschmidt  für die Ämter als Schulpräsident, respektive Schulpflegerin, bestens geeignet sind.» Auch einen positiven Einfluss auf die Einigung habe die nun repräsentativere Sitzverteilung unter den Parteien gehabt. Der Entscheid für ihre Nomination durch die IPK sei denn auch einstimmig gefallen.

Am 10. Dezember werden die provisorischen Wahlvorschläge publiziert und es folgt eine weitere, 7-tägige Frist für Nachmeldungen. Bleibt es bei diesen zwei Kandidaturen, erfolgt eine stille Wahl: Weil gleich viele Kandidierende wie Sitze vorhanden sind, werden diese mit den Genannten besetzt. Kommen weitere hinzu, erfolgt die Wahl an der Urne am 9. Februar.