Rechnung 2023 mit 8,45 Millionen im Minus
Das Minus war 2023 noch etwas grösser als geplant. Für mehr Missmut sorgte aber das Rechnungswesen der Schule, wo es Fehler und offenbar viele einzelne Rechnungen gab.
Nach mehreren Jahren mit grossen Überschüssen wegen ungeplant hoher Steuererträge wartet die Opfiker Rechnung 2023 mit einem Minus von 8,45 Millionen Franken auf, wiederum wegen der Steuern. Diese fielen 18,4 Millionen Franken tiefer aus als budgetiert. Um den attraktiven Steuerfuss von 94 Prozent (ohne Kirchen) nicht oder nur wenig anheben zu müssen, will die RPK bereits bei den Ausgaben im Budget 2025 sparen. Auf der anderen Seite muss Opfikon als Folge des Steuerrückganges 2025 nur 3,9 Millionen Franken in den kantonalen Finanzausgleich einzahlen. Budgetiert waren noch 18,5 Millionen.
Für Finanzvorstand Mathias Zika kommt das Minus nicht unerwartet. Schon das Budget 2023 hatte mit 6,8 Millionen Verlust gerechnet, nun liegt das Minus noch etwas höher. Doch bei einem Eigenkapital von 232,5 Millionen Franken sei dies zu verkraften.
Ein Lieferant, 400 Rechnungen
Die RPK bemängelt dabei in der ansonsten tadellosen Buchführung die Schulverwaltung: Bei der Kontrolle von 89 Belegen im Bereich der Schule seien 10 fehlerhafte Kontierungen festgestellt worden. Besonders undurchsichtig seien Abrechnungen der Lehrpersonen über das Konto «Lehrmittel». RPK-Mitglied Gregor Bührer (FDP) fand das «nicht akzeptabel» und mahnte die Vorgaben für ein Budget an. «Da wurden Lehrmittelgelder für allgemeine Zwecke missbraucht.» Sparpotenzial sieht die RPK beim koordinierten Einkauf, wo man konkrete Vorschläge erwarte. «Es kann doch nicht sein, dass ein Lieferant übers ganze Jahr 400 Rechnungen stellt», sagte Bührer, «die auch noch separat kontiert und bezahlt werden.» Trotz dieser Kritik wurden die Teilrechnungen mit grossem Mehr und die Jahresrechnung als Ganzes einstimmig angenommen.
48,2 Millionen fürs «Mettlen»
Fast einstimmig hat der Gemeinderat ausserdem den Baukredit fürs Schulhaus Mettlen verabschiedet. Für 48,2 Millionen Franken soll das 1966 erbaute und 1991 erneuerte Schulhaus unterhalb des Dorfes saniert und erweitert werden. Rolf Wehrli (JBL SVP) fand aber, die Option eines Neubaues sei gar nicht ernsthaft geprüft worden, und stimmte deshalb Nein.
Allan Boss (SP) sagte namens der Rechnungsprüfungskommission, ihre Fragen seien zufriedenstellend beantwortet worden, die Notwendigkeit der Sanierung statt eines Ersatzneubaus sei belegt und das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Bauprojektes «gesund». Erstaunlich ist dabei die Kostensteigerung von rund 12,7 Millionen Franken: Die Hälfte geht dabei auf Kosten des Architekturbüros, das Räume für rund 6,5 Millionen Franken nicht einberechnet hatte. Die RPK vertraut aber darauf, dass die Betreuungsprognose eintrifft und ein weiterer Neubau nicht nötig wird. Geplant ist, dass nach Fertigstellung des neuen Schulhauses Bubenholz 2025 ein Teil des «Mettlen» vorübergehend dorthin umzieht, um ohne Provisorien sanieren zu können.
Sanierung nachhaltiger als Neubau
Finanzvorstand Mathias Zika, dessen Abteilung für Schulneubauten zuständig ist, führte aus, dass die Sanierung aller sechs Gebäude samt Turnhalle und Singsaal («Mettlentheater») nachhaltiger sei als ein Ersatzneubau. Durch einen Erweiterungsbau gebe es auch Platz für jene Kinder, die heute extern etwa im benachbarten Milchhüsli betreut würden.
Auch Fraktionspräsident Kevin Husi-Fiechter meinte, dies wäre die beste aller Möglichkeiten, welche gemäss Aussage des Schulpräsidenten auch alle schulischen Anforderungen erfülle.
Diskussionslos gutgeheissen hat der Rat ferner die Integration der Spitex Opfikon ins Alterszentrum Gibeleich, ebenso den Geschäftsbericht des Stadtrates.
Postulat für «Stadtlinie»
Yuri Fierz (SP) regt mit einem Postulat an, die drei grossen Ortsteile Opfikon, Glattbrugg und Glattpark mit einem öffentlichen Bus besser zu verbinden. Die heutigen Trams und Busse dienten vor allem dazu, die Stadt Richtung Flughafen oder Zürich zu verlassen.
Der Rat entscheidet an seiner nächsten Sitzung, ob er den Vorstoss überweisen will.