Opfiker Stadtrat vollzählig
Der siebte Opfiker Stadtrat heisst Mathias Zika (FDP). Er erhielt am Sonntag 56,2 Prozent der Stimmen, sein Mitbewerber Marc-André Senti 43,1 Prozent.
Er habe gut geschlafen, sagte der neue Stadtrat Mathias Zika auf die Frage des «Stadt-Anzeigers». «Die Nervosität kam erst am Morgen.» Tatsächlich war der Ausgang der Wahl knapper, als es die Parteiverhältnisse in Opfikon vermuten liessen: 272 Stimmen trennten die beiden am Schluss der Auszählung, die gemäss Stadtpräsident Roman Schmid (SVP) «wie immer sehr speditiv und sehr genau» vonstatten gegangen sei: «Wir haben bei der zweiten Kontrolle genau eine Fehlstimme festgestellt», sagte Schmid in Anspielung auf die Wahlen 2022, wo durch eine Korrektur von je vier beziehungsweise sechs Stimmen Ciri Pante statt Marc-André Senti in den Stadtrat kam.
Mathias Zika ist fürs Erste froh, dass die Wahl nun vorüber ist. «Wir leisteten beide einen beeindruckenden, guten Wahlkampf», fand Zika. «Von daher hätte ich es auch Marc-André gegönnt – aber natürlich bin ich froh, bin ich gewählt.»
«Fürs Erste bin ich froh, dass der Wahlkampf vorbei ist.»
Mathias Zika, FDP,ist erleichtert
Am liebsten würde der Neugewählte das Finanzressort übernehmen, welches bis zu seinem Tod vergangenen Februar Parteikollege Valentin Perego innehatte. Dem Vernehmen nach scheint auch niemand der Amtierenden Lust auf einen Wechsel zu haben. Der nun vollzählige Stadtrat wird sich am 1. Dezember konstituieren.
«Unterstützung gespürt»
Verständlicherweise enttäuscht, aber sportlich nahm Marc-André Senti das Resultat auf. «Ich habe die Unterstützung der Bevölkerung, auch in meinem Wohnquartier Glattpark, gespürt», so Senti am Sonntagmittag. Nicht nur im Wahlkampf seien viele mit ihren Anliegen direkt zu ihm gekommen. «Sie sind es nicht gewohnt, bei der Stadtverwaltung dafür vorstellig zu werden.» Auch deshalb habe er Stadtrat fürs Quartier Glattpark werden wollen. «Schade ist halt, dass rund 6000 Menschen nicht im Stadtrat vertreten sind.» Mit seinem Wahlkampf ist er jedoch zufrieden. «Ich wüsste jedenfalls nicht, was ich noch hätte anders machen können.»
SP mit Achtungserfolg
Die SP erreichte in den letzten Gesamterneuerungswahlen im März 2022 20,3 Prozent der Opfiker Stimmen. Senti kam nun auf einen Anteil von 43,1 Prozent, also knapp 23 Prozent über die eigene Parteibasis hinaus. Das ist sicher auch auf die Unterstützung der Opfiker Grünen zurückzuführen, welche ihre Kandidatin Helen Oertli nach dem ersten Wahlgang zurückzogen – zugunsten von Senti. Zählt man deren Resultat (10,3 Prozent der Wählerstimmen) von 2022 hinzu, kommt man für Senti auf 30,6 Prozent Wählerstimmen. Senti hat also auch ausserhalb dieser beiden empfehlenden Parteien Stimmen geholt.
«Ich wüsste jedenfalls nicht, was ich noch hätte anders machen können.»
Marc-André Senti, SP,zu seinem Wahlkampf
Gestützt wird diese Vermutung auch durch die absolute Zahl der Stimmen. 2022, als es in Opfikon nur zwei Stimmberechtigte weniger gab als heute, holte Senti (nach zweiter Auszählung) 744 Stimmen; für die aktuelle Ersatzwahl kam er auf 892 Stimmen, also wieder deutlich mehr, als die eigene Parteibasis hergäbe.
Von den 9245 Stimmberechtigten schickten deren 2131 den Wahlzettel für die Stadtratswahlen zurück. Das entspricht einer Stimmbeteiligung von 23,05 Prozent. Diese ist zwar die tiefste im Kanton, liegt aber rund 3 Prozent über jener vom ersten Wahlgang vom 4. September. Geholfen haben dürfte, dass der Kanton gleichentags auch über den zweiten Ständeratssitz entschieden hat. Hier lag die Opfiker Stimmbeteiligung bei 23,2 Prozent, in Oberglatt waren es 23,9, in Kloten 26 Prozent.