Opfifon: Kein Grund zum Jubeln

Roger Suter

Juhuu, der ZFI wurde 2022 zum dritten Mal in Folge unterschritten. Oder wie es der Regierungsrat über die Mitteilung zum Flughafenbericht 2022 formuliert hat: «Ziele erreicht, Fluglärm-Index weiterhin unter dem Richtwert.»

Juhuu, der ZFI wurde 2022 zum dritten Mal in Folge unterschritten. Oder wie es der Regierungsrat über die Mitteilung zum Flughafenbericht 2022 formuliert hat: «Ziele erreicht, Fluglärm-Index weiterhin unter dem Richtwert.»

Das ist nur die halbe Wahrheit. Genauer gesagt drei Viertel davon. Denn während der ersten drei Monate des Jahres 2022 herrschten noch pandemiebedingte Reise- und andere Beschränkungen. Es wurde also noch massiv weniger geflogen. Trotzdem lag der Zürcher Fluglärm-Index nur gerade 3600 Personen unter jenem Richtwert von 2012, den er eigentlich nicht überschreiten sollte. Man muss kein Mathematikgenie sein, um zu sehen, dass diese 3600 Menschen in einem Jahr ohne Beschränkungen locker überboten worden wären. Schulterklopfen ist also fehl am Platz.

Dafür schafft der Bericht an anderer Stelle Klarheit: wann ein Flugzeug tatsächlich zu spät ist. Während am Flughafen immer wieder der Push-Back, also das Zurückstossen des Fliegers vom Gate, als Startzeit angegeben wird, zählt für das kantonale Amt für Mobilität der Moment, an dem das Fahrwerk den Boden verlässt beziehungsweise berührt. Beides wird von der Flugsicherung in einem zentralen System erfasst. «An- und Abdockzeiten sind für die Beurteilung der Einhaltung der Nachtflugordnung unbedeutend».

Allein die rigorose Einhaltung dieser Richtschnur müsste eigentlich für mehr Nachtruhe sorgen.

Roger Suter, Redaktor «Stadt-Anzeiger»