Neue Streicheltiere in der Badi
Immer in der letzten Sommerferienwoche geht es im Freizeitbad Opfikon tierisch zu und her: Allerlei Vierbeiner – nicht nur mit Fell – laden zum Streicheln und Reiten ein. Diese hier waren zum ersten Mal in Opfikon.
Klar gibt es exotischere Tiere zum Bestaunen. Dafür kann man diejenigen, welche jeweils die Sommerferien im Freizeitbad abschliessen, hautnah erleben: Die Lamas Milkyway und Ragusa, die Zwergziegen Bo und Covid, die Schildkröten Raul, Jakob und Sir Henry, die Esel Moustique und Apollo 13, die Pferde Delia und Lady sowie das Pony Chouchou, sie alle durften gestreichelt werden. Aber bringt das etwas bei den Schildkröten? «Die Tiere sind sehr empfindsam, sie spüren das auch durch den Panzer», weiss Cornelia da Silva. Sie ist nicht nur Besitzerin dieser Tiere, sondern auch des Zoos Hasel im aargauischen Remigen, wo sie sonst wohnen. Für diese Woche hat sich die Tierfreundin mit einer Kollegin in der Badi eingerichtet: Geschlafen wird im Zelt gleich neben den Gehegen, damit die Betreuung der Vierbeiner rund um die Uhr sichergestellt ist. «Eine Vorschrift des Veterinäramtes», erläutert Cornelia da Silva. Ausserdem müssen genügend Wasser, Schatten und Ruhezonen vorhanden sein. All das bietet das Freizeitbad Opfikon im hinteren Teil mit den grossen Rasenflächen und dem alten Baumbestand. «Ideal», findet da Silva, die mit einigen ihrer Zootiere jedes Jahr zwei oder drei Orte besucht – von der Gewerbemesse bis zum Weihnachtsmarkt. Ausserdem ist sie öfters mit dem Lama- oder Eseltrekking unterwegs.
Kleine Reiter brauchen Geduld
Der Zoo Hasel wurde 1969 gegründet und umfasst rund 200 Tiere. Seit 1998 gehört er Rolf Wernli, dessen Tochter Cornelia da Silva seit 2006 nicht nur die Tiere versorgt, sondern auch die Geschäfte führt.
Ein paar Kinder tauchen mit frischem Popcorn nature auf, das sie begeistert an die Tiere verfüttern. Das Badirestaurant bereitet es extra zu und verpackt es in spezielle Säcke, damit es nicht mit dem gesüssten und gesalzenen verwechselt wird. Beides täte den Tieren nicht gut.
Inzwischen sind die 7-jährige Shqipe und der 4-jährige Arcan vom «Ausritt» auf den Eseln zurückgekehrt – und begeistert: Sie wollen nachher auch noch mit den Pferden eine Runde drehen. Vorerst wartet aber noch ein knappes Dutzend anderer Kinder auf diese Gelegenheit. Um die Tiere zwischendurch etwas zu schonen, lösen sich Esel und Pferde nämlich ab – was von einigen wartenden Kindern mehr Geduld erfordert, als diese aufbringen können.
Wo ist eigentlich Rodolfo?
Während vieler Jahre brachte jeweils Rudolf «Rodolfo» Langjahr nicht nur seine Tiere zum Streicheln und Reiten, sondern auch eine Kindereisenbahn zum Mitfahren ins Opfiker Freizeitbad. Besonderes Spektakel versprachen dabei immer die beliebten Schweinchenrennen. Doch der 72-Jährige und seine ein Jahr jüngere Ehefrau Rosmarie sind dabei, die Tierhaltung in ihrem Kleintierzirkus in Amriswil aufzugeben – unfreiwillig, wie aus einem Artikel der «Thurgauer Zeitung» hervorgeht. Ihre Stallungen und Weiden stehen seit über 30 Jahren in der Landwirtschafts- und der Landschaftsschutzzone und wurden mehrmals– aber nur befristet – bewilligt.
Die Behörden geben den Langjahrs Zeit bis Herbst 2025, die Anlagen endgültig abzubauen. Doch ein neuer Platz ist nicht in Sicht und das Umplatzieren der 34 Tiere ein schwieriges Unterfangen.