«Mettlen»: Sanieren und erweitern
Nach zwei neuen steht in Opfikon nun die Sanierung einer bestehenden Schulanlage an. Das «Mettlen» erhält eine Erweiterung für die Mittagsbetreuung und behält sein Kleintheater, das Lernschwimmbecken sowie den Platz fürs Kino.
Wie die Räder eines Uhrwerks greifen derzeit die Bauvorhaben der Schule Opfikon ineinander: Wenn nächsten Sommer das neue Schulhaus Bubenholz beim Autobahndeckel bezugsbereit ist, sollen in einer ersten Etappe drei Trakte der Primarschulanlage Mettlen (erbaut 1966, saniert 1991) erneuert werden. Ist diese nach den zwei veranschlagten Jahren abgeschlossen, sind die drei anderen Trakte an der Reihe, und deren Klassen ziehen temporär ins «Bubenholz» um. Im Sommer 2029 soll das Bauvorhaben abgeschlossen sein.
Aus Schul- werden Lernhäuser
Ein Neubau anstelle des Doppelkindergartens soll im Erdgeschoss wiederum zwei Kindergärten sowie in zwei Obergeschossen rund 150 Kinder der Mittagsbetreuung samt Küche aufnehmen. Das befristet zugemietete «Milchhüsli» an der Dorfstrasse 20 kann abgegeben werden. Zusammen mit den Gängen in den bestehenden Häusern, die man künftig auch zum Arbeiten nutzen kann, soll so der Schulraumbedarf bis etwa 2033 gedeckt werden können.
Bis auf den Neubau mit Kindergärten und Mittagsbetreuung ist dabei kein Ausbau geplant. Platz schaffen die Architekten von Camenzind Bosshard Architekten AG, indem sie die grosszügigen Gänge, die bisher aus Brandschutzgründen leer sein mussten, nutzbar machen. «Möglich wird dies, weil wir die Nutzung neu ordnen, die Trakte A, B und C feuerpolizeilich als Nutzungseinheit betrachten und nicht die einzelnen Schulzimmer mit Fluchtwegen ausstatten müssen», so Architekt Michael Bosshard. «Ansonsten wäre bei jedem Schulzimmer eine Brandschutztür nötig.»
Räume neu denken
Diese Raumerweiterung nach innen ermöglicht neue Unterrichtsformen: Lernzonen und Halbklassenzimmer bieten auch in bestehenden Bauten Platz für neue pädagogische Konzepte, wie sie im Neubau Bubenholz bereits angedacht sind. Denn aus dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit ist die Sanierung eines bestehenden Schulhauses wesentlich effizienter als ein kompletter Abriss und ein Neubau. «Die Mauern und die tragenden Elemente sind intakt», so Architekt Michael Bosshard. Lediglich im Trakt H und in der Turnhalle sind für die Erdbebensicherheit vier neue Betonwände und entsprechende Fenster vorgesehen.
Auch die übrigen Fenster und Türen, die Boden-, Wand- und Deckenbeläge werden ersetzt und die Gebäude aussen gedämmt. Geheizt wird künftig mit Wärmepumpen auf dem Dach der Turnhalle, deren Strom teilweise von Solaranlagen auf den anderen Dächern kommt. Damit bleibe auch ein späterer Anschluss an ein Fernwärmenetz möglich. Der Aussenraum wird noch etwas grüner, aber der Platz fürs Open-Air-Filmfestival bleibt bestehen. Ausserdem werden alle Gebäude mit Liften und Rampen behindertengerecht. Wert legte die Stadt nach Rücksprache mit den Nutzern darauf, sowohl das Schwimmbad als auch die Mettlenbühne zu erhalten. Obwohl das Freizeitbad in Gehdistanz liegt, brauche man Kapazitäten für Schwimmunterricht, so die Begründung. Ausserdem hält das 2002 installierte Edelstahlbecken noch weitere 20 bis 25 Jahre. Zu ersetzen ist aber die gesamte Haustechnik, wobei verschiedene Anlagenteile weiterverwendet werden.
Mettlenbühne wird noch besser
Das beliebte Kleintheater Mettlen wird nicht nur erhalten, sondern leicht aufgewertet: Die schmalen Fensterschlitze zur Dorfstrasse hin werden vergrössert, und das Foyer erhält eine mobile Bar, die je nach Bedarf platziert werden kann.
Nicht angetastet wird das ältere Dorfschulhaus gegenüber. Weil es unter Schutz steht, ist eine Sanierung hier wesentlich aufwendiger.
Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten von 48,2 Millionen Franken und gibt zu bedenken, dass auch die zwingende Sanierung der bestehenden Trakte mit rund 41,5 Millionen zu Buche schlage. Zudem würden ohne den Neubau auch Räume für die schulergänzende Betreuung fehlen. Der Gemeinderat hat das Vorhaben am 1. Juli mit 31:1 Stimmen gutgeheissen. Das Opfiker Stimmvolk entscheidet am 22. September darüber.