IT-Sicherheit in der Stadt Opfikon
Sind Sie schon einmal Opfer eines Datendiebstahls geworden? Wenn nicht, haben Sie es wahrscheinlich noch nicht bemerkt, denn es ist leider sehr unwahrscheinlich, dass noch niemand Ihre Daten gestohlen hat. Unter haveibeenpwned.com können Sie sich selbst davon überzeugen. Ich selbst bin bereits von mindestens 7 Datendiebstählen betroffen, bei denen Firmen oder Institutionen meine Daten nicht ausreichend geschützt haben.
Leider ist man als Betroffener absolut machtlos, wenn Firmen oder Institutionen die persönlichen Daten nicht ausreichend schützen. Die einzige Möglichkeit ist, so wenig Daten wie möglich von sich preiszugeben, um sich selbst zu schützen.
Aber warum beschäftige ich mich als Gemeinderat mit diesem Thema? Auch die Stadt Opfikon hat viele Daten über Sie als Bürgerin und Bürger oder als Firma. Darunter sind auch sehr sensible Daten wie Steuerdaten, Sozialhilfe, Ergänzungsleistungen, schulpsychologische Berichte von Schülerinnen und Schülern, vertrauliche Geschäftsvorgänge usw. Im Gegensatz zu anderen Firmen muss die Stadt Opfikon diese Daten haben und ich als Bürgerin oder Bürger kann nicht einschränken, welche Daten Opfikon hat. Das macht eine Gemeinde für Kriminelle natürlich zu einem sehr interessanten Ziel für Datendiebstahl, da solche Daten für Kriminelle sehr wertvoll sind und ein grosses Missbrauchspotenzial darstellen.
«Ich als Bürgerin oder Bürger kann nicht einschränken, welche Daten Opfikon hat.»
Doch wie stellt Opfikon sicher, dass diese Daten ausreichend geschützt sind? In letzter Zeit werden vermehrt IT-Dienstleister angegriffen, die Daten der öffentlichen Verwaltung verarbeiten. Im Juni 2023 wurde die Firma Xplain und im November 2023 die Firma Concevis angegriffen. Beide Unternehmen erbringen Dienstleistungen für Bund, Kantone und Gemeinden. Aber auch Gemeinden wurden direkt angegriffen, wie zum Beispiel Bülach im Jahr 2022 oder Baden im Jahr 2023. Hier möchte ich mich als Gemeinderat dafür einsetzen, dass die Stadt Opfikon den Fokus bei der Digitalisierung insbesondere auf die IT-Sicherheit legt.
Einen ersten kleinen Erfolg konnten wir durch unsere Vertretung in der Schulpflege erzielen, die eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für den Zugriff auf sensible Daten der Stadt Opfikon angeregt hat, welche letztes Jahr auch erfolgreich eingeführt wurde. Im Gemeinderat habe ich zudem eine Interpellation eingereicht, die uns etwas mehr Einblick in die Zusammenarbeit mit externen IT-Dienstleistern geben soll, damit wir eventuell mit weiteren Vorstössen die IT-Sicherheit der Stadt Opfikon verbessern können.
Sicher ist nur, dass es irgendwann einen gezielten Angriff auf die IT der Stadt Opfikon geben wird. Die Frage ist nur, wie gut die Stadt Opfikon darauf vorbereitet ist und wie gross der Schaden sein wird. Ich sehe es als eine meiner Aufgaben als Gemeinderat, darauf hinzuweisen und Impulse zu geben, wie dieser Schaden klein gehalten werden kann.