Ein neuer, schicker City-Bus

Roger Suter

Ist das eigene Auto mal zu klein, kann der City-Bus die Lösung sein: Das Opfiker Gewerbe hat den neuen Neunplätzer in Eigenregie mit Werbung finanziert, damit ihn die Stadt günstig vermieten kann.

Das Finanzierungsmodell an sich ist nichts Neues: Firmen kaufen Werbeflächen auf einem Fahrzeug und sponsern so dessen Anschaffung. Der Halter kann es anschliessend zu den reinen Betriebskosten nutzen oder weitervermieten. In Opfikon und vielen anderen Gemeinden fahren so bunte Kleinlieferwagen und «Büssli» umher. Allerdings sind die Erfahrungen mit gewissen Firmen, welche dieses Modell anboten, nicht die besten.

«Das können wir selber besser», sagte sich deshalb der Gewerbeverein Opfikon. Vor vier Jahren hat er in Eigenregie für ein neues Weibelauto Werbung verkauft – und seither fährt der städtische Fiat Fiorino für Besorgungen und Zustellungen der Verwaltung kreuz und quer durch die Stadt – und macht nebenbei Werbung («Stadt-Anzeiger» vom 22. August 2019).

Gleich ist man nun mit dem neuen City-Bus verfahren. Garagist Christian Stieger hat einen Opel Vivaro besorgt, gebraucht und mit bescheidenen 65 000 Kilometern auf dem Tacho. «Nutzfahrzeuge aller Marken sind derzeit gesucht und deshalb teuer», so der Inhaber einer Fiat-Vertretung. «Auf manche wartet man eineinhalb Jahre.» Im Gegensatz zum Vorgänger verfügt dieses Modell zwar nur über 9 statt 15 Plätze, dafür kann es mit einem normalen Autoführerschein B gelenkt werden. «Das war ein Kriterium für die Anschaffung», so Stadtrat Ciri Pante. «Der City-Bus soll allen in Opfikon zur Verfügung stehen.» Der bereits erfahrene Gewerbeverein war daraufhin für den Verkauf der 19 Werbeflächen besorgt. Das sind zwar anzahlmässig weniger als auf dem alten Bus, dafür kommen die Werbenden dank grösserer Flächen besser zur Geltung. «Wir müssen damit ja ­lediglich den Kauf des Fahrzeugs – rund 40 000 Franken – finanzieren», so Pante weiter, der selber ein Malergeschäft betreibt und sich eine Hecktür gesichert hat. Je nach Grösse kostet eine Fläche einmalig zwischen 800 und 3500 Franken und ist unterwegs, solange der Bus fährt. Beim Vorgängermodell kam jedes Jahr eine neue Rechnung.

Zwei Plätze sind noch zu haben

Die Gewerbler – manche waren auch auf dem bisherigen Bus vertreten – waren grosszügig und nutzen das Werbeangebot. Derzeit sind nur noch zwei Flächen frei: die Beifahrertür sowie die Motorhaube. Mieten kann man den Bus für 40 Franken pro halben oder für 80 Franken pro ganzen Tag via Website der Stadt. Wer ihn sich anschauen will, findet ihn auf dem Parkplatz unter der Stadthaus-Erweiterung.

Übrigens: Das alte Fahrzeug mit Jahrgang 2011 und rund 120 000 Kilometern fährt inzwischen für eine Zürcher Kinderkrippe.

www.opfikon.ch, Suchbegriff City-Bus