Der Gemeinderat im Tramdepot

Damjan Bardak und Roger Suter

Im Rahmen des jährlichen Gemeinderatsausflugs besuchten die Politikerinnen und Politiker das VBZ-Tramdepot in Oerlikon. Hier fahren auch die Trams der Glattalbahn ein und aus, wie man erfahren konnte.

Die Opfiker Ratsausflüge führen die Politikerinnen und Politiker einmal im Jahr auf meist unbekanntes Terrain. Vergangenes Jahr besichtigte das Parlament das neue Hockeystadion des ZSC in Zürich-Altstetten, und weil es für einige der erste Besuch war, liessen sie sich auf dem Weg dorthin von der Navigationshilfe im Smartphone leiten. 2022 besuchte man das Naturschutzgebiet Neeracherried. Auf dem Fussmarsch von der Bushaltestelle im Dorf zum Naturschutz­zentrum etwas ausserhalb bogen die Parlamentsmitglieder zu früh ab und standen mit einem Mal am Rand eines Maisfeldes.

Der aktuelle Ratspräsident Jeremi Graf (SP) hatte sich dieses Jahr für das Tramdepot Oerlikon als Destination entschieden. Es liegt nicht weit von Opfikon entfernt, zwischen Hallenstadion und dem Verkehrsknoten «Sternen Oerlikon». Dieses grosse Depot weist aber gleich mehrere Eingänge auf, was die Besammlung an einem Ort auch nicht einfacher machte.

Dann aber konnten die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) 38 Personen begrüssen – Mitglieder des Gemeinderats, des Stadtrats und deren Partnerinnen und Partner. Die Gäste wurden in drei etwa gleich grosse Gruppen eingeteilt und so durch das Depot geführt. Er fahre oft mit dem öffentlichen Verkehr und schätze die Arbeit der Zuständigen sehr, begründete Graf seine Wahl.

Eine exklusive Führung

Auf dem Rundgang erzählten die VBZ-Mitarbeiter über ihren Alltag im Tramdepot. Sie erklärten, wie sie die Trams im Depot anordnen, wie sie abgenutzte Räder wechseln und wie sie die Trams säubern. Während einer Stunde erhielt man einen spannenden Einblick in den Betrieb eines Tramdepots. Danach wurde zum Apéro angestossen, bei dem die Teilnehmenden untereinander und mit den Angestellten der VBZ ins Gespräch kommen konnten. Es sei gar nicht üblich, dass die VBZ Führungen organisiere, so Reto Hähnlein von den VBZ, welche dies übrigens ohne Bezahlung machen. «Nach dem letzten Mal, als wir für ein ­Parlament eine Führung organisierten, gingen bei uns unzählige Anfragen ein. Leider haben wir nicht die nötigen Kapazitäten, um dies regelmässig anzubieten.» Auch wegen des laufenden Betriebs sei dies nicht immer möglich.

Doch der Abend war nach dem Apéro noch längst nicht vorbei. Um 19 Uhr trafen sich die Teilnehmenden im Opfiker Restaurant Frohsinn, um zusammen den Ausflug abzurunden. Auf der Speisekarte stand Cordon bleu mit Pommes frites oder die vegetarische Variante, ein Auberginen-Cordon-bleu. Die politische Arbeit wurde für einen Abend beiseitegelegt.