Chaos und Schmetterlinge in der Welt… und in Opfikon
Bekanntlich gehöre ich einer politischen Partei an – den Grünliberalen – für welche die Umweltpolitik ein zentrales Anliegen ist. Obwohl diese nicht mehr prioritär für die Medien und leider auch für viele Schweizerinnen und Schweizer sind, kann man leider die Klimaveränderungen nicht wegdiskutieren.
Dass es global wärmer wird, ist unterdessen klar. Ob es hier in Zukunft wärmer bleiben wird, ist fraglich, da es zu einer starken Abkühlung hier kommen könnte wegen dem Zusammenbruch des Nordatlantikstroms, der durch das Schmelzen des Eises durch die übrige Erwärmung hervorgerufen wird. Leider wissen wir nicht, welcher Effekt hier die Oberhand gewinnt und eine langfristige Klimaprognose ist schlichtweg wissenschaftlich nicht möglich wegen der chaotischen Natur des Wetter- beziehungsweise Klimaverhaltens.
Vielleicht haben einige bereits vom Schmetterlingseffekt gehört. Er besagt, dass das Flügelschlagen eines Schmetterlings in Brasilien einige Tage später Tornados in Texas auslösen kann. Der Grund dafür ist, dass das Wetter sich chaotisch verhält – das heisst, eine äusserst kleine Ursache kann eine gigantische Auswirkung haben. Während meiner Zeit an der ETH habe ich es geliebt, dieses Chaos durch die Berechnung von grafischen wunderschönen Mandelbrotmengen (die bekannten «Apfelmännchen») mir und anderen irgendwie sichtbar zu machen.
«Das Einzige, das ich weiss: Wenn wir diese Eingangsparameter nicht stark ändern, wird sich das Klima nicht stark ändern.»
Was ich damit sagen will, ist ganz einfach: Wir wissen nicht, was passieren wird. Vielleicht werden wir hier bald schöne Sommer wie in einer Urlaubsdestinationen haben – vielleicht kalte Winter wie in der letzten Eiszeit. Das Einzige, das ich weiss: Wenn wir diese Eingangsparameter nicht stark ändern, wird sich das Klima nicht stark ändern. Eine Klimaveränderung kann Hungersnöte oder Bergstürze und anderes verursachen. Daher muss sie verhindert werden.
Alle wissen, dass das Sparen von CO2 nicht gratis und teilweise auch beschwerlich ist. Dies ist globales Problem, aber alle können dem lokal entgegenwirken. Ein Hauptgrund dafür ist etwa das Heizen mit fossilen Brennstoffen – eine Lösung wäre Fernwärme (zum Beispiel aus Rechenzentren) und ich werde mich sehr freuen, meine Wohnung in Oberhausen an das hoffentlich in den nächsten zehn Jahren entstehende Wärmenetz anzuschliessen. Weiter beim Verkehr: Obwohl wir endlich eine Bushaltestelle in Oberhausen haben, muss ich allen recht geben, die sagen, dass der öffentliche nicht konkurrenzfähig zum Individualverkehr ist. Nicht nur ist die Reisezeit viel länger, auch die Kosten sind höher und wurden in den letzten Jahren noch massiv verteuert (mich kostet die Autofahrt zu meinem Arbeitsort heute nur ein Drittel des günstigsten ÖV-Preises). Doch dies ist kein lokales Problem. Es gibt noch viel zu tun … Daher bleibt mit nur noch, zu hoffen, dass die Klimaveränderung nicht zu negativ für Opfikon ausfällt und ich im Kleinen Gutes für die Umwelt bewegen kann.
Für GLP ist es das Credo, die beste Lösung zu finden, die der Umwelt nützt, aber nicht zu bürokratisch oder zu teuer ist. Leider gelingt es im heutigen Umfeld oft nicht, ein Gleichgewicht zwischen liberal und grün zu finden. Ich werde aber nicht aufgeben, dies trotzdem zu versuchen.
In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Opfiker Gemeinderätinnen und Gemeinderäte regelmässig Beiträge. Sämtliche im Parlament vertretenen Parteien bekommen hierzu Gelegenheit.