Bäume suchen Gotten

Roger Suter

Für die knapp 30 geplanten Bäume im Glattpark sucht die Stadt Patinnen und Paten. Nachdem sich drei Private meldeten, haben nun auch Firmen diese Möglichkeit.

1875 Personen haben 2022 für mehr Bäume im Glattpark unterschrieben und verhalfen so einem alten Anliegen auch im Gemeinderat zum Durchbruch: Die grosse, offene Rasenfläche soll mehr Schatten bieten. Inzwischen hat der Stadtrat ein Beschattungskonzept für den Opfikerpark fertiggestellt und sucht nun Patinnen und Paten für die Bäume. Deren Namen sollen zusammen mit der Baumart auf eine Tafel graviert und unter dem Baum angebracht werden. Im Beschattungsplan sind die Standorte und Baumarten definiert, woraus die Geldgeber wählen können. Die Kosten für die Patenschaft werden mit 2000 bis 5000 Franken beziffert.

Nach einer Mitteilung im «Stadt-Anzeiger» vom 11. Januar hatten zuerst Private die Möglichkeit, Gotte oder Götti für ­einen Baum zu werden. Und tatsächlich haben sich bis zum Ablauf der Frist am Sonntag drei Personen gemeldet. Geplant sind gemäss Eva Bantelmann, Bereichs­leiterin Umwelt der Stadt Opfikon, rund 30 Bäume. Nun sollen Firmen zum Zug kommen – in erster Linie solche, die im Glattpark beheimatet sind und hier sozusagen Wurzeln schlagen wollen. Ein entsprechender Brief wurde ihnen gestern Mittwoch zugestellt. Die Firmen können sich bis am 10. Februar melden, wenn sie ein solches Baumsponsoring übernehmen möchten.

In der Tat ist die mögliche Preisspanne von 2000 bis 5000 Franken für Private ziemlich gross. Sie waren aber auch nicht das Hauptziel der Aktion, wie Patricia Meier, Leiterin der zuständigen Abteilung Bau und Infrastruktur, gegenüber dem «Stadt-Anzeiger» erläutert: «Das Angebot ist in erster Linie für Firmen gedacht, um im Opfikerpark präsent zu sein. Dennoch wollte der Stadtrat auch Privaten die Möglichkeit geben» – deshalb das zweistufige Verfahren. Gepflanzt würden die Gewächse aber auf jeden Fall, so Patricia Meier. Ein entsprechender Betrag von ist im Budget eingestellt.

Danach keine weiteren Kosten

Dass der Sponsoringbetrag noch nicht genauer feststehe, liege daran, dass die Bäume zuerst gekauft werden müssten und der Kaufpreis noch nicht feststehe, erklärt Eva Bantelmann. «Zudem müssen die Bäume eine gewisse Qualität haben. Sie dürfen nicht zu jung und damit schwach sein, aber auch nicht zu alt, um noch flexibel auf diesen schwierigen Boden zu reagieren.» Zu diesem Zweck wurden im vergangenen Frühling Testpflanzungen vorgenommen. Diese zehn ausgewählten Bäume seien in dem feuchten ehemaligen Riet gut angewachsen, so Eva Bantelmann. Ganz bewusst beschränke man die Patenschaft dabei auf die Anschaffungs- und Pflanzkosten, schreibt der Stadtrat zum Patenschaftskonzept: «Die Unterhaltskosten werden nicht weiter belastet und werden durch die Stadt Opfikon getragen, da eine jahrelange Bindung zu den Paten/Patinnen oder allfällige Beendigung durch Wegzug oder andere Interessen mehr Aufwand als Nutzen bringen würde.»

Für das Beschattungskonzept im Glattpark wurden vorwiegend einheimische Baumarten ausgewählt, zusammen mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, der Landschaftsarchitektin Gabriele Kiefer (welche den Opfikerpark entworfen hat), ihrem Kollegen Patrick Altermatt sowie dem Forst und dem Grünunterhalt der Stadt Opfikon. Derzeit werde die Baumliste erstellt. Die Pflanzaktion soll diesen Frühling stattfinden.

Informationen: www.opfikon.ch, Suchbegriff «Baumpatenschaft»