Auf dem «Gschichtli-Weg» durch Opfikon

Roger Suter

Opfikon ist um eine kleine, aber feine Attraktion reicher: Seit einer Woche lädt der «Gschichtli-Weg» dazu ein, den Ort zu entdecken und dabei Geschichten zu hören. Sie wechseln alle paar Monate. Falls gewünscht, ist eine Fortsetzung in einem Jahr möglich.

Opfikon kann man auf viele Arten ent­decken: in Laufschuhen beim Orientierungslauf, auf einer Schnitzeljagd wie dem Foxtrail – oder seit einer Woche auf einem Spaziergang mit den Kindern, die dabei ein Märchen hören.

Dazu braucht es lediglich bequeme Schuhe, dem Wetter entsprechende Kleidung und ein Smartphone mit Internetzugang. Gestartet wird beim Brunnen vor dem «Waaghüsli» oben im Opfiker Dorf. Scannt man den QR-Code auf der Tafel ­daneben, kann man die Gratisapp «Fix­finder» herunterladen, welche auch für Orientierungsläufe verwendet wird und einen auch hier zu den acht verschiedenen Posten führt. Von der sofort mitlaufenden Stoppuhr sollte man sich jedoch nicht hetzen lassen; sie hat hier keine Funktion. Eine Registrierung wird zwar vorgeschlagen, ist aber nicht zwingend. Sie ermöglicht aber einen Eintrag in die elektronische Karte und die «Rangliste». Deren Zeiten reichten – Stand Dienstagabend – von 49 Minuten bis 2 Stunden und 23 Minuten. Der offizielle Zeitvorschlag beträgt eine Stunde.

Nicht suchen, sondern sehen

Bei der Eröffnung am Mittwoch vergangener Woche macht sich ein knappes Dutzend Grüppchen auf den Weg, unterstützt von einer Karte auf Papier, welche Lara Messerschmidt von der Abteilung Präsidiales, welche den «Gschichtli-Weg» mitorganisiert hat, mit auf den Weg gibt. Am Ziel bei der Waldhütte Häuligrueb wartet zudem eine kleine Stärkung auf die grossen und die kleinen Wanderer. Die Posten sind so platziert, dass sie mit offenen Augen gut zu finden sind. Achten sollte man jedoch auf die richtige Reihenfolge, in der man diese anläuft: Findet man einen späteren Posten zufällig, lässt sich die Geschichte nicht fortsetzen. «Es soll keine Schnitzeljagd sein», betont Lara Messerschmidt. Und man sollte nicht vergessen, auf dem Weg und vor allem bei den Posten etwas die Aussicht zu geniessen. Es empfiehlt sich, die Märchenkapitel in Ruhe am Posten zu hören.

Die zweite Betreiberfirma des Angebots, QR-Audio, hat mehrere solcher neuer Märchen schreiben und professionell vertonen lassen. Das erste handelt von Königin Alexandra und ihren drei Zwillingssöhnen, die auch für sie kaum zu unterscheiden sind, sich aber dennoch sehr unterschiedlich entwickeln. Weitere Geschichten wird die Stadtverwaltung zu gegebener Zeit hochladen.

Vorbild am Stadlerberg

Es ist übrigens nicht der erste handygeführte Rundgang durch Opfikon: 2018 und 2021 gab es schon Family Trails. «Diese Idee haben wir aus Stadel», erzählt Lara Messerschmidt. Dort gibt es einen Spazierweg vom Parkplatz Stig zwischen Stadel und Bachs zum neuen Aussichtsturm auf dem Stadlerberg (der übrigens entfernt an jenen im Hardwald erinnert). Entlang dieses Weges stehen kleine Täfelchen mit QR-Codes, die man scannen und durch die dann kapitelweise eine Geschichte gehört werden kann.

Diese Idee wollte man auf den bestehenden Opfi-Trail adaptieren und wurde bei der erwähnten Firma QR Audio fündig: «Ihr Angebot hat uns am meisten angesprochen», so Lara Messerschmidt.

Fürs erste Jahr des Opfiker «Gschichtli-Wegs» ist geplant, etwa alle vier Monate ein neues Märchen aufzuschalten und auch die Posten etwas zu verschieben. Für die Zeit nach den Märchen sammelt man bereits Ideen, etwa eine Exkursion zur Biodiversität. Weitere Vorschläge sind aber willkommen.