Rapperswil-Chaoten wüten auf Klotens WCs
Während sich auf dem Eis packende Szene abspielen und sich der EHC Kloten mit einer fulminanten Aufholjagd den Sieg sichert, wüten aus Frust Rapperswil-Fans in den WCs: Türen werden beschädigt, Seifenspender zerstört, WC-Ringe weggerissen. Jetzt reagiert der EHC Kloten.
Das Bild, das sich nach dem Spiel den Verantwortlichen zeigt, ist beinahe unbeschreiblich: Die WC-Anlage im Gästesektor ist komplett verwüstet. Stehplatz-Gäste der Rapperswil-Jona-Lakers haben richtiggehend gewütet und offenbar ihren Frust über die späte Niederlage herausgelassen.
In der Mitteilung des EHC Kloten werden die Schäden so beschrieben:
- Der Türschliesser wurde aus der Türe gerissen, verbrochen und als Schlagwerkzeug gegen alles andere verwendet.
- Das Türblatt wurde von innen durch massive Schläge beschädigt.
- Der Seifenspender wurde zertrümmert.
- Sämtliche Papierhalter in allen WCs wurden zerschlagen.
- Mehrere WC-Ringe wurden abgerissen und verbrochen.
- Die Abdeckungen der Spülkästen wurden zerschlagen und verbrochen.
- Die Sensoren der Pissoirs wurden zerschlagen.
- Die WC-Kabinen wurden mit Schmierereien und Farbe beschädigt.
- Die ganze WC-Anlage wurde mit Kleber verklebt.
«Ein Ausmass, wie wir es schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen haben», schreibt der EHC Kloten in einer Stellungnahmen. Zur Höhe des Schadens kann der Klub noch nichts sagen. «Wir sind derzeit dabei, ihn abzuschätzen», sagt Sprecherin Dominique Nigg. Weil der EHC Kloten AG die Halle nicht gehört, sie ist lediglich die Veranstalterin, wird die Stadt Kloten die Schäden an den Klub weiterverrechnen. Konkret muss also die EHC Kloten Sport AG dafür aufkommen. Doch diese Kosten will man nicht auf sich sitzen lassen. «Wir wollen nur etwas: packende Duelle auf dem Feld und möglichst viele Fans im Stadion und haben null Toleranz gegenüber Chaoten», schreibt der Klub weiter. Entsprechend akzeptiere man solche Exzesse und Sachbeschädigungen nicht und gehe ab sofort konsequent und transparent dagegen vor. Einen ersten Schritt in diese Richtung hat die EHC Kloten Sport AG mit einer Anzeige gegen unbekannt denn auch schon gemacht.
Die Verantwortlichen fordern, dass langfristig ein Umdenken stattfinden muss, denn ohne die Anonymität in der Masse wären diese Personen machtlos und ungeschützt. Nur so könnten weitere Massnahmen verhindert werden. Beim EHC Kloten ist man überzeugt, dass es sich lediglich um eine Handvoll Chaoten handelt, die der Szene grundsätzlich bekannt sind.
Zudem hat Kloten folgende weitere Schritte eingeleitet:
- Die Fanszene Rapperswil erhält die Möglichkeit, die Rechnung inklusive Umtriebsentschädigung der EHC Kloten Sport AG zu zahlen.
- Wird diese Rechnung nicht innert 10 Tagen bezahlt, sind wir gezwungen das Kaskadenmodell der National League einzubeziehen – wir hoffen, dass dies verhindert werden kann.» Das Kaskadenmodell sieht in einem ersten Schritt einheitliche und konsequente Eintritts- und Sicherheitskontrollen vor. In einer zweiten Phase werden Verbote umgesetzt. Es dürfen keine Choreos mehr gemacht und auch keine Fanutensilien mitgenommen werden.
- Der Zutritt ist nur noch mit ID möglich. Abschliessend kann der Fansektor teilweise oder ganz gesperrt werden.
Beim EHC Kloten hofft man, dass die Rapperswiler Fanszene Verantwortung übernimmt und den wenigen Chaoten geschlossen entgegentritt.