Die Geschichte von Santa und Klaus: Der Weihnachtstag

Fabian Moor

Wenn die Welt noch still ist und der Schnee im Licht der Strassenlaternen tanzt, liegt Santa bereits wach im Bett.Voller Vorfreude auf den Weihnachtstag weckt sie ihren Bruder Klaus – und ein Tag voller Weihnachtsmagie beginnt.

Es ist 6 Uhr morgens und Santa liegt wach in ihrem Bett. Eigentlich sollte sie noch am Schlafen sein, doch die Aufregung für diesen grossen Tag pulsiert bereits seit ­einigen Stunden durch ihren Körper. Sie öffnet die Augen, steht auf und öffnet das Fenster.

Die kalte Winterluft kitzelt sie an den Wangen und sie beobachtet die Schneeflocken, wie sie im Licht der Strassenlaternen tänzeln und anschliessend sanft auf dem Boden ankommen, um einen gemütlichen Teppich zu bilden. Noch selten hat sie das Dorf so ruhig und friedlich erlebt wie heute.

«Ich muss Klaus wecken, um ihm das zu zeigen», denkt sie und macht sich auf den Weg ins Zimmer ihres kleinen Bruders. Als sie seine Tür öffnet, sieht sie Klaus, wie auch er am Fenster sitzt und mit grossen Augen nach draussen schaut. Sie gesellt sich zu ihm und die beiden geniessen den Anblick in Stille.

«Ich freue mich so fest auf diesen Weihnachtstag», sagt Klaus. «Denkst du, das Christkind ist bereits bei uns vorbeigekommen?» – «Ich weiss es nicht», antwortet Santa. «Mama hat gesagt, wir dürfen erst ins Wohnzimmer, wenn das Christkind da war.» – «Lass uns trotzdem nachschauen», sagt Klaus.

Behutsam und leise machen sich die beiden Kinder auf den Weg zum Wohnzimmer, öffnen langsam die Tür und treten ein. «Das Christkind war schon da!», entschlüpft es Santa ein bisschen lauter, als sie es eigentlich sagen wollte. Die Begeisterung in den Augen der Kinder lodert, wie Kerzen auf dem Adventskranz, während sie sich staunend im Wohnzimmer umschauen. Lichterketten, Weihnachtskugeln, Tannenzweige, Lametta und Kerzen verwandeln das Wohnzimmer in eine Oase der Besinnlichkeit.

Sanfte Musik läuft im Hintergrund und erst spät bemerken die beiden Kinder ihre Mutter, wie sie die letzte Kugel an den Baum hängt und das letzte Geschenk unter dem Baum platziert.

«Guten Morgen, ihr beiden Wundernasen!», begrüsst sie ihre Kinder. «Jetzt habt ihr das Christkind um genau eine Minute verpasst!» Santa und Klaus sind sprachlos.

Nach einigen Minuten des Schauens und des Staunens fragt Klaus: «Mama, weshalb kommt das Christkind so früh?»  – «In diesen Tagen arbeitet das Christkind rund um die Uhr», erklärt Mama. «Da kann es gut sein, dass es mitten in der Nacht vorbeikommt.»

Erneut verfallen die Kinder ins Staunen. Die vielen Geschenke, die unter dem Christbaum liegen, haben es ihnen besonders angetan. In allen Grössen, Farben und Formen liegen sie da und viele von ihnen tragen einen kleinen Brief mit ­einem Namen drauf.

«Das hier ist für Papa!», sagt Klaus. «Und das hier ist für dich, Klaus!», sagt Santa. «Und dieses hier ist für dich, Santa!», sagt Klaus. Rund 15 Minuten lang spielen die Kinder dieses Spiel, stellen Vermutungen an, was wohl in welchem Päckchen sein könnte, was es wohl heute zum Abendessen gibt, wo das Christkind herkam, welche Familie es als Nächstes besuchen wird und, und, und …

«Wollt ihr nicht wieder ins Bett gehen, um heute Abend fit zu sein?», schlägt Mama plötzlich vor. Die beiden Kinder protestieren: «Wir können doch jetzt nicht schlafen, Mama! Das ist alles viel zu aufregend», sagen sie im Chor.

«Was möchtet ihr denn jetzt gerne machen?», fragt Mama. «Am liebsten möchte ich gleich damit beginnen, die Geschenke auszupacken», sagt Santa. «Au ja, lass uns das tun!», fügt Klaus an.

Natürlich lässt Mama das nicht zu. «Die Geschenke packen wir heute Abend alle gemeinsam aus. Aber wenn ihr wollt, können wir Spiele spielen, Weihnachtslieder singen oder gemeinsam das Frühstück vorbereiten.» In diesem Moment öffnet sich die Wohnzimmertür und der Vater betritt den Raum. In seinen Händen hält er zwei grosse Papiertüten, auf denen das Logo der Dorfbäckerei prangt. «Das Frühstück mache ich», sagt er schmunzelnd und beginnt damit, den Tisch zu decken, die noch warmen Gipfeli anzurichten und verschiedene Früchte und Konfitüren aufzutischen.

Den Kindern wird erst jetzt bewusst, dass sie fast zwei Stunden mit Staunen und Spielen verbracht hatten und dass sich der Hunger langsam bemerkbar macht. Das gemeinsame Frühstück ist geprägt von wilden Spekulationen darüber, wie der Tag verlaufen könnte, wem welche Weihnachtslieder besonders gut gefallen und wie es wohl den Verwandten geht, die später noch zu Besuch kommen werden.

Der Tag vergeht wie im Fluge und die Vorfreude für das gemeinsame Fest am Abend wird jede Stunde grösser. Als es am späteren Nachmittag an der Tür klingelt, rennen Santa und Klaus los, um zu öffnen. Die gesamte Verwandtschaft kommt zu Besuch. Sie haben Kuchen, Apéro und Dessert dabei und alle scheinen sich riesig auf das gemeinsame Fest zu freuen. Bis nach Mitternacht feiert die grosse Familie gemeinsam. Sie singen Lieder, spielen Spiele, schlagen sich die Mägen voll und tauschen sich darüber aus, was im Leben der anderen gerade so passiert.

Als grosses Highlight werden die Geschenke ausgepackt. Aus jedem einzelnen Päckchen entspringt eine Überraschung und sowohl Santa als auch Klaus freuen sich darüber, zu sehen, wie das Funkeln in den Augen der Beschenkten lodert.

Spät ist es, als Santa und Klaus müde und erfüllt ins Bett gehen. «Dies war einer der schönsten Tage meines Lebens», denken beide, bevor sie in ihre Träume versinken, in denen sie das Christkind treffen, auf fliegenden Rentieren reiten, Figuren aus Schnee bauen und ganz viele Geschenke auspacken.

Gwunderbrunnen

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