«Wir haben eine schöne Kläranlage»
Acht Jahre lang wurde auf der Abwasserreinigungsanlage ARA Kloten Opfikon (und Flughafen) gebaut, modernisiert und erweitert. Am Samstag öffnete die nun um- und ausgebaute Kläranlage ihre Tore für die Bevölkerung. Und diese zeigte sich interessiert.
Und diese Kügelchen machen das Wasser wieder sauber? Die Natur hilft beim Reinigen mit. Bilder Christoph Liebi
Unten in den Biologie-Becken verrichten Mikroorganismen ihre Arbeit, oben wird aus Sonnenlicht Strom.
Die blaue Hüpfburg für die Kinder gab’s nur am Samstag. Die Kiesflächen daneben für die Natur aber sind von Dauer.
Wie viel Kraft braucht es, um die Luftbläschen ins Wasser zu pumpen?
Wer würde mitten in einer Kläranlage so eine gemütliche Gartenbeiz erwarten?
Rund 500 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, bei strahlendem Spätsommerwetter einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und den spannenden Reinigungsprozess des Abwassers zu entdecken («Stadt-Anzeiger» vom 28. August). Auf einem weitläufigen, gut beschilderten Rundgang wurde den zahlreichen Gästen der Reinigungsprozess nähergebracht – unterstützt durch bunte, anschauliche Illustrationen, welche die einzelnen Prozesse und Reinigungsstufen leicht verständlich erklärten. Schritt für Schritt verfolgten die Besucherinnen und Besucher den Weg des Wassers: von der mechanischen Reinigung mit Rechen, Sandfang und Vorklärbecken bis hin zur Schlammbehandlung, wo der anfallende Schlamm in Faulbehältern ausgefault und entwässert wird. Eines der Highlights war der Blick auf das neue Nereda-System – ein innovatives Verfahren, bei dem sich Mikroorganismen in kleinen Granula ansiedeln und so besonders effizient reinigen. Als kleine Verschnaufpause mitten im Rundgang diente eine Bilderausstellung, die einen künstlerischen Blick auf die Kläranlage bot. Die farbigen, überraschenden Motive zeigten einen etwas anderen Zugang zur Welt des Abwassers und der Technik.
Für die Nase und die Augen
Nach dem Rundgang gab’s feines Essen und Getränke im oder vor dem Festzelt. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit zum gemütlichen Zusammensein. Und für die jüngeren Besucherinnen und Besucher waren sicherlich auch die Hüpfburg und das Bungee-Trampolin zwei weitere Höhepunkte. Eine Familie meinte lachend, jetzt seien nicht nur genug Eindrücke gesammelt, sondern auch genug Schritte auf der Trackeruhr. Und für einen anderen Gast war klar: «Wir haben wirklich eine schöne Kläranlage.»
Für die ARA-Mitarbeitenden war der Tag ein besonderer Moment – es war die Abschlussfeier von acht Jahren Umbau, Erweiterung und Sanierung. «Die letzten Jahre waren eine intensive und spannende Zeit mit vielen Herausforderungen», so Michael Kasper, Geschäftsführer der ARA Kloten Opfikon. «Heute steht hier eine moderne Anlage mit einem sehr hohen technischen Standard. Ja, darauf ist das gesamte ARA-Team stolz.»
Wer den Anlass verpasst hat, kann den Rundgang jetzt auf der Website der ARA nochmals virtuell erleben – inklusive Drohnenaufnahmen und anschaulicher Erklärungen zu den einzelnen Reinigungsstufen. Nun kehrt etwas Ruhe bei der Kläranlage ein, doch schon nächste Woche steht der nächste Besuch an: Eine Schulklasse wird die Anlage erkunden und dabei lernen, wie aufwendig es ist, aus Abwasser wieder sauberes Wasser zu machen.
Informationen: www.klaeranlage.ch
