Warum schnitzen wir Kürbisse?

Laura Hohler

Oktober ist Kürbis- und Halloweenzeit. Mittlerweile hat sich die amerikanische Tradition auch hier etabliert. Nächsten Mittwoch kann man selber Kürbisse schnitzen.

Das Schnitzen von Kürbissen hat seine Wurzeln in alten Traditionen und ist eng mit dem Halloween-Fest verbunden. Die Geschichte dieses Brauchs reicht Jahrhunderte zurück und stammt ursprünglich nicht aus Amerika, sondern aus ­Europa. In Irland und Teilen Grossbritanniens gab es eine alte keltische Tradition, bei der Rüben oder Steckrüben geschnitzt wurden. Dies steht im Zusammenhang mit dem Fest Samhain, einem keltischen Fest, das am 31. Oktober gefeiert wurde. Samhain markierte das Ende des Sommers und den Beginn des Winters. Die Kelten glaubten, dass in dieser Nacht die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten verschwimmen würde und dass Geister und übernatürliche Wesen die Erde durchstreifen könnten. Um die bösen Geister abzuschrecken und ihr Zuhause zu schützen, schnitzten die Menschen gruselige Gesichter in Rüben oder Steckrüben. Diese geschnitzten Rüben beleuchtete man mit Kohlen oder Kerzen und stellte sie dann vor die Häuser. Als irische Einwanderer im 19. Jahrhundert in die USA kamen, brachten sie diese Tradition des Rübenschnitzens mit. In Amerika entdeckten sie jedoch, dass die Kürbisse, die dort wuchsen, viel leichter zu schnitzen waren als Rüben. Kürbisse waren dazu noch grösser und weicher, was sie zu einer idealen Alternative machte.

Gemeinsam schnitzen in der Ara

So wurde das Gemüse in den USA zum Symbol für Halloween (eigentlich «all hollows eve», der Abend vor Allerheiligen) und ersetzte die Rüben. Die Tradition des Kürbisschnitzens, die ursprünglich dazu diente, böse Geister fernzuhalten, wurde im Laufe der Zeit zu einem kreativen und festlichen Teil des Halloween-Brauchs.

Nächsten Mittwoch, 23. Oktober, von 14 bis 17  Uhr findet beim Spielraum Ara Glatt, an der Electrastrasse, das Halloween-­Kürbisschnitzen  für Kinder aus der Region statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Familienarbeit Opfikon. «Vor Ort können die Kürbisse gekauft werden. Material und Sitzgelegenheiten, um zu schnitzen, stehen zur Verfügung», heisst es ­seitens der Stadt Opfikon. Um Wartezeiten zu ­verhindern, könne man auch sein eigenes Schnitzwerkzeug mitbringen.

Die Kürbisse haben die früher verwendeten Rüben verdrängt, da sie weicher und damit besser zum Schnitzen sind.  Bild Brigitte Tohm/unsplash