Opfiker Feuerwehr übt die Katastrophe in Deutschland
Eine gute Ausbildung ist die Grundlage für eine sichere und effektive Feuerwehrarbeit. Ende Januar nehmen 200 Kommandantinnen und Kommandanten sowie Ausbildungsverantwortliche der Zürcher Feuerwehren auf Europas grösster Trainingsbasis an einer dreitägigen Ernstfallübung teil – darunter auch solche aus Opfikon.
Bevölkerungsschutzorganisationen und insbesondere die Feuerwehren müssen ihre Führung und Koordination, ihr Personal als auch ihr Material auf Grossereignisse ausrichten. Statistiken zeigen, dass grossflächige Natur- und Elementarereignisse wie Überschwemmung, Sturm oder Erdbeben zunehmen werden. Unter anderem ist zu erwarten, dass der Klimawandel in der Schweiz zu häufigeren und intensiveren Naturereignissen führt – selbst in bisher verschonten Gebieten.
Die Gebäudeversicherung Zürich (GVZ) hat im Rahmen ihres gesetzlichen Ausbildungsauftrages ein Trainingskonzept entwickelt, um ein über mehrere Tage andauerndes Elementarereignis erfolgreich zu bewältigen. Dieses Konzept richtet sich vor allem an die obersten Führungskräfte der Zürcher Feuerwehren. Geübt wird dieses an einer Langzeitübung in der Woche vom 19. Januar 2026.
Ideales Übungsgelände gefunden
In der Schweiz steht derzeit kein vergleichbares Gelände für derartige Grossübungen zur Verfügung. Doch die ehemalige britische Luftwaffenbasis im deutschen Weeze an der niederländischen Grenze mit rund 60 Hektaren Übungsfläche bietet dafür einzigartige Voraussetzungen. Wohn- und Industriebrachen, Infrastrukturbauten wie Bahn oder Einkaufsläden bieten den Feuerwehren ideale Trainingsbühnen. «Feuerwehren müssen sich permanent neuen Herausforderungen stellen», erklärt Renato Mathys, Leiter Feuerwehr, GVZ. «Dazu benötigen sie Fertigkeiten, die nicht in Lehrbüchern stehen, sondern im Einsatz entstehen. In Weeze lernen die Feuerwehrleute, kritische Situationen und Gefahren unter Druck richtig einzuschätzen und sie gewinnen wichtige Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Feuerwehrarbeit.»
Die Langzeitübung wird primär unter der Leitung der Teilnehmenden selbst stehen. Einsatz und Umgang mit vorhandenen Mitteln sind Kernstücke des Erlebnis- und Erfahrungsprozesses, der danach in die Ausbildung der Zürcher Feuerwehren einfliessen soll.
Fünf Opfiker samt Fahrzeug dabei
An der Übung dabei sind auch fünf Feuerwehrleute des Stützpunktes Opfikon mit ihrem Pionierfahrzeug, das für solche Einsätze ausgerüstet ist. Damit sie möglichst viel lernen, gibt es vorab keine Details zu den Trainingsinhalten. Neben den Feuerwehrleuten sind Hilfspersonal und ein Übungsleiter-Stab der GVZ vor Ort. Ausserdem nehmen Mitglieder von Partnerorganisationen wie der Kantonspolizei, dem Zivilschutz und den Rettungsdiensten sowie weitere Fachleute aus verschiedenen Kantonen als Beobachterinnen und Beobachter teil. Insgesamt sind rund 300 Personen im Trainingsablauf involviert. Die GVZ trägt die Kosten für diese Übung, die aus den Brandschutzabgaben finanziert wird. (pd.)
Was die Gebäudeversicherung Kanton Zürich tut
Die GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich versichert nicht nur die Gebäude gegen Feuer- und Elementarschäden, sondern erfüllt zusammen mit den Gemeinden auch den Brandschutz und das Feuerwehrwesen. Die GVZ ist ein selbstständiges öffentliches Unternehmen und beschäftigt rund 140 haupt- und 250 nebenberufliche Mitarbeitende.