Leuchtende Räben im Glattpark

Dennis Baumann

400 Kinder und Eltern zogen am vergangenen Freitagabend mit selbst geschnitzten Räben durch den Glattpark. Der Umzug fand bereits zum dritten Mal statt – mit kürzerer Route und kurzfristiger Räben-Lieferung.

Es ist kurz nach 18 Uhr im Schulhaus Glattpark. Hunderte Kinder stehen mit ihren leuchtenden Räben bereit, die Stadtmusik Opfikon stimmt die ersten Töne an. Gemeinsam singen Kindergärtler und Primarschüler die passenden Lieder. Dann setzt sich der Umzug in Bewegung: Eine lange Schlange aus leuchtenden Räbeliechtli schlängelt sich durch die Strassen des Glattparks.

Vorne weg laufen die rund 400 Umzugsteilnehmer mit ihren Räben – manche kunstvoll geschnitzt mit Mustern und Gesichtern, andere einfach ausgehöhlt, aber alle strahlend hell in der Dunkelheit. Die Kinder singen auch, während sie durchs Wohnquartier ziehen. Der Umzug führt Richtung Opfikerpark, entlang des Sees, über das Basketballfeld, bis schliesslich die Feuerstelle erreicht ist. Dort klingt der Abend aus: Die Kinder spielen, die mitgebrachten Thermoskannen mit Punsch werden geleert.

Kürzere Route für kleine Füsse

Der Umzug findet bereits zum dritten Mal statt und wird vom Elternforum der Schule Glattpark organisiert. Die Teilnehmenden sind Kindergartenkinder sowie Schülerinnen und Schüler der ersten bis dritten Primarklasse – samt Familienmitgliedern.

Gegenüber den Vorjahren wurde die Route angepasst. «Auf Feedback der Eltern hin», erklärt Henriette Senning, Präsidentin des Elternforums. «Die Zielgruppe sind Kinder, und sie können nicht so lange laufen.» Früher führte der Weg noch ein Stück entlang der Glatt. Das wurde nun gestrichen. Stattdessen bleibt der Umzug im Glattpark-Quartier.

Die Planung beginnt früh im Jahr. «Das Wichtigste war, mit der Stadtmusik Opfikon einen passenden Termin zu finden», sagt Senning. Danach folgen Bewilligungen, Kontakt mit Lehrpersonen und die musikalische Vorbereitung. Katherine Portmann, Musiklehrerin am Schulhaus Glattpark, koordinierte die Lieder und sorgte dafür, dass die Kinder sie vorgängig in ihren Klassen lernten.

Räben-Krise abgewendet

Kurz vor dem Umzug gab es jedoch Aufregung: Würde es überhaupt genug Räben für alle geben? Die lokalen Detailhändler verzeichneten nämlich Lieferengpässe. Auch ein lokaler Bauer konnte nicht aushelfen. Das Problem: Das Elternforum kann den Detailhändlern keine Abnahmegarantie geben, da die Familien ihr Schnitzgut selbstständig einkaufen. «Wir können die Läden nur informieren», sagt Senning.

Während Coop keine Räben bestellen konnte, stockte die Migros kurzfristig auf. Rettung kam auch vom neuen Laden «Allerlei» im Glattpark. Trotzdem wurde es knapp: Erst zwei Tage vor dem Umzug waren genug Räben verfügbar. Am Ende ging alles gut und Hunderte leuchtende Räben zogen wie geplant durch den Glattpark.