«Im Wald- und Naturkindergarten haben alle Spass»

Thomas Borowski

Der Wald- und Naturkindergarten Opfikon ist mit dem Bezug eines eigenen Unterrichtszimmers im neuen Schulhaus Bubenholz ein Stück erwachsener geworden. Für die beiden Lehrpersonen Natalie Flisch und Natan Grosz ist der Wald- und Naturkindergarten der beste Arbeitsort von allen.

Der Wald- und Naturkindergarten der Schule Opfikon hat im Schulhaus Bubenholz ein neues Zuhause gefunden. Seit seiner Gründung im Jahr 2019 ist er unter der Leitung der beiden Lehrpersonen Natalie Flisch und Natan Grosz zu einem beliebten Bestandteil des schulischen Angebotes in Opfikon geworden. Seit Beginn des Wald- und Naturkindergartens haben bis heute rund 120 Kinder im «Waldchindsgi» ihre erfolgreiche Einschulung durchlaufen.

Der alltägliche Ort für dieses besondere Schulangebot sind der Wald, die Natur und das ganze Gemeindegebiet von Opfikon. Und neu stehen dem Wald- und Naturkindergarten seit Sommer 2025 im Schulhaus Bubenholz sowohl ein eigenes Schulzimmer als auch ein Materialraum, die Turnhalle und der Schulhort zur Verfügung. Denn: Auch wenn der Unterricht zum grössten Teil in freier Natur abgehalten wird, verfolgt er die offiziellen Lernplanziele des Kantons Zürich. So wird nach Absolvierung des Wald- und Naturkindergartens der reibungslose Übergang in die Primarschule gewährleistet.

Wir haben die beiden Lehrpersonen Natalie Flisch und Natan Grosz zum Gespräch getroffen, um mehr über den besonderen Kindergarten zu erfahren.

Natalie Flisch, Sie sind Kindergärtnerin mit Herz und Seele und von Beginn weg beim Wald- und Naturkindergarten in Opfikon in der Co-Leitung. Was machen für Sie die grössten Qualitäten dieses Schulangebotes aus?

Vorweg muss ich sagen, dass für mich der Beruf der Kindergärtnerin der schönste Beruf auf Erden ist, weil die Kinder in diesem Schulalter ihre Reaktionen so unmittelbar und unverstellt zum Ausdruck bringen. Im Waldkindergarten erleben wir an vier von fünf Schultagen gemeinsam die freie Natur – da beginnen die Erlebnisse und Lernerfahrungen schon auf dem Weg vom Schulhaus in den Wald oder zu einem anderen Ziel auf dem Stadtgebiet von Opfikon. In unserem Unterricht werden alle Sinne der Kinder aktiviert, weil wir im Freien unterwegs sind, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit. Dadurch erleben die «Waldkindergärtler» an einem Schultag mehr und haben einen guten Bezug zu ihrer Umgebung.

Natan Grosz, der Wald- und Naturkindergarten wurde 2022 nach drei Jahren Betrieb beurteilt. Was waren die Ergebnisse der Befragung?

Die Schulpflege und die Schulleitung wollten von Erziehungsberechtigten und Lehrpersonen wissen, wie die uns anvertrauten Kinder ihre zwei Jahre Wald- und Naturkindergarten erlebt haben und wie sich die Kinder in der ersten Primarschulklasse bewähren. Die Antworten, welche wir erhielten, waren sehr positiv. Dass viele jüngere Geschwister ihren grossen Geschwistern in den Wald- und Naturkindergarten folgten, war und ist ein grosser Vertrauensbeweis für unser Angebot. Und auch die Rückmeldungen aus den Primarklassen sind durchweg positiv – wer im Waldkindergarten eingeschult wird, der bekommt den gleichen Bildungsstand mit wie im «normalen» Kindergarten.

Natalie Flisch, wie läuft die Schulwoche im Wald- und Naturkindergarten in der Regel ab?

Unser täglicher Start- und Endpunkt ist bei der Schulanlage Bubenholz. Die Stundentafel im Wald- und Naturkindergarten entspricht den kantonalen Vorgaben. Alle Kinder – die Frechdachse im ersten und die Schlaudachse im zweiten Kindergartenjahr – besuchen jeden Vormittag den Unterricht gemeinsam. Die Kinder im zweiten Kindergartenjahr werden an zwei Nachmittagen im klassischen Unterricht im Schulzimmer geschult. Und wichtig: Die Betreuungsangebote des Schulhauses Bubenholz wie der Hort, der Mittagstisch und die Lunchbox stehen unseren Kindern ebenfalls zur Verfügung.

Natan Grosz, gibt es auch Tage, an dem schlechtes Wetter Ihren Unterricht negativ beeinflusst?

«Nein, schlechtes Wetter ist bei uns kein Thema. Unsere Spaziergänge führen uns auch bei Regen nach draussen. Da wird jede Schnecke oder Regenwurm ganz direkt zum spannenden Lernobjekt. Wir alle tragen dann wasserdichte Kleidung und Gummistiefel. Und sollte uns an einem Tag danach sein, besuchen wir auch mal einen lokalen Bauernhof, die Feuerwehr oder den Flughafen Zürich und sind dort unter Dach. Zudem haben wir in der Waldhütte Häuligrueb Gastrecht und dürfen dort im Trockenen und trotzdem im Wald sein.

Natalie Flisch, ist der Wald- und Naturkindergarten für alle Kinder gleichermassen geeignet?

Ja, unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass bei uns alle Kinder gleich gut aufgehoben und betreut sind. Unser Unterricht ist für alle sensiblen, wilden, vorsichtigen und frechen Mädchen und Knaben jeglicher Herkunft und Erstsprache geeignet. Wir haben eine gute Mischung verschiedenster Kinder und alle haben Spass am Wald- und Naturkindergarten. Das ist mit ein Grund, warum Natan und ich uns keine andere Unterrichtsform mehr vorstellen können als diese lebensnahen Erfahrungen in der Natur und Umgebung von Opfikon.

Thomas Borowski berichtet im Auftrag der Schule über das Schulgeschehen in Opfikon.

 

Anmeldung zum Wald- und Naturkindergarten 2026/27

An den Gesamtelternabenden der Schule Opfikon vom 27. und 28. Januar 2026 (Dienstag, 27. 1. 2026, Schulhaus Glattpark, Aula / Mittwoch, 28. 1. 2026, Schulhaus Lättenwiesen, Singsaal) präsentiert sich der Wald- und Naturkindergarten an einem eigenen Stand. An diesen Veranstaltungen können interessierte Erziehungsberechtigte Fragen zum Angebot klären, ihre Kinder direkt für den Wald- und Naturkindergarten Schuljahr 2026/27 anmelden oder das Anmeldeformular dazu mitnehmen.   

 

Gwunderbrunnen

03.01.2026 - 08:00
05.01.2026 - 09:15
05.01.2026 - 14:00
06.01.2026 - 14:30
06.01.2026 - 17:30
07.01.2026 - 14:00
08.01.2026 - 09:00
08.01.2026 - 09:15
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