Gemeinderat auf Reisen: Woher kommen Feuerwehrleute?

Roger Suter

Der Gemeinderat musste nicht weit fahren, um die Titelfrage zu beantworten: Das Zürcher Bildungszentrum Blaulicht liegt gleich hinter dem Opfikerpark.

So viel Aktualität hat sich niemand gewünscht: Am Donnerstagabend wurden bei einem Unfall in Glattbrugg zwei Menschen getötet; und am Freitag besichtigte – lange vorab geplant – das Opfiker Parlament jenen Ort, wo Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizistinnen (sowie Zivilschützer) ausgebildet werden. Entsprechend bat Gemeinderatspräsident Dario Petrovic denn auch zu Beginn des Anlasses um eine Schweigeminute für die Opfer. Danach stellte Bereichsleiter Jann Rehli die Höhere Fachschule für Rettungsberufe vor. Sie existiert seit 2008, als diese Berufe eidgenössisch anerkannt wurden; vorher befand sich zwischen Kläranlage Glatt und Stadtgrenze ein Zivilschutzzentrum.

Mit der Ausbildung wurde auch die Ausbildungsstätte professionalisiert. Allerdings braucht so etwas in Zürich erheblich länger: Nach dem Projektwettbewerb 2008 dauerte es zehn Jahre, ehe der Gemeinderat und dann das Stimmvolk den Baubeschluss über 120 Millionen Franken fassen konnten. «Die Baubewilligung aus Opfikon – auf dessen Stadtgebiet sich das 32 000 Quadratmeter grosse Areal befindet – kam dann schnell», lobte Rehli die Verwaltung Opfikons, und im August 2023 war der Bau vollendet.

Üben nahe an der Realität

Durch diesen wurden die Opfiker Ratsmitglieder nun geführt und erfuhren so, wo Sanitäter jeden Handgriff üben können (in originalgetreuen Fahrzeugen), wo Feuerwehrleute der Hitze trotzen lernen (in Brandhäusern, die man mit Holz oder Gas «brennen lassen» kann) und wo Polizisten Szenarien häuslicher Gewalt entschärfen können (in komplett möblierten und kameraüberwachten Übungswohnungen). Ausserdem umfasst der Gebäudekomplex Übungsgelände, diverse Büro- und Seminarräume, einen Trainingsraum, zwei Sporthallen, eine Schiessanlage und ein öffentliches Restaurant, das täglich Hunderte von Mahlzeiten für die Stadtzürcher Rettungsdienste zubereitet und liefert – bei einem Einsatz auch mitten in der Nacht.

Beschlossen wurde der Abend dann bei einem italienischen Nachtessen im «Al dente», wo die Politikerinnen und Politiker ausgiebig auch mal über anderes als Politik sprachen. 

Gwunderbrunnen

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