Drei Schweizer Meister aus Glattbrugg

Am vergangenen Wochenende fand in Genf die Nachwuchs-Schweizer-Meisterschaft im Olympischen Boxen statt. Das Boxcenter Glattbrugg nahm mit vier Athleten teil. Das Resultat kann sich sehen lassen: dreimal Gold, einmal Silber.

Das Centre sportive de la Gueue-d'arve in Genf stand am Wochenende ganz im ­Fokus des Schweizer Boxsports. Mit der Nachwuchsmeisterschaft stand das wichtigste nationale Turnier im Juniorenbereich auf dem Programm – ein Gradmesser für die Talente von morgen und von zentraler Bedeutung für die Zukunft des Boxsports in der Schweiz. Am  diesjährigen Nachwuchswettkampf nahmen 109 Athletinnen und Athleten zwischen dem 11. und 18. Lebensjahr teil.

Newcomer sorgt für Überraschung

Afshin Hamu trat mit nur gerade zwei absolvierten Kämpfen in der Kategorie U17 bis 66 Kilogramm an. Vor dem Turnier wurden ihm wegen seiner fehlenden Erfahrung höchstens Aussenseiterchancen zugerechnet. Aufgrund seiner guten Leistungen im Training und in seinen ersten zwei Kämpfen wurde er gemäss Cheftrainer Rajko Bojanic dennoch an die Meisterschaft angemeldet. Diese Entscheidung, sollte sich als richtig erweisen.

Einfach wurde es dem 16-jährigen Athleten des BC Glattbrugg jedoch nicht gemacht: Im Viertelfinale traf er auf den ehemaligen Kadetten-Schweizer-Meister Ivan Martin aus Bern, den er nach Punkten mit 4:1 Punktrichterstimmen besiegte. Im Halbfinale wartete mit Joel Schüz, ein Mitglied des U17Nationalkaders, ein weiterer Turnierfavorit auf ihn. Im Zürcher Derbi konnte er das Nachwuchstalent aus Dietlikon jedoch einstimmig nach Punkten besiegen. Im Finale liess Hamu ebenfalls nichts anbrennen und schlug den Berner Ari Zurbriggen vorzeitig in der ersten Runde durch Abbruch des Ringrichters.

Leart Kastrati konnte sich mit dem Gewinn der Goldmedaille an der Nachwuchsmeisterschaft bereits den zweiten Titel in diesem Jahr sichern: Im Mai hatte er bereits die Deutschschweiz-Tessiner Meisterschaft gewonnen. Auch in Genf tat er dies in überzeugender Manier: Im Finale der Kategorie U15 bis 54 Kilo besiegte er seinen Kontrahenten Liam Raggi aus Yverdon vorzeitig. Kastrati dominierte den Kampf von Beginn weg, schlug sehenswerte Kombinationen und traf gut. In der 3. Runde erhöhte er den Druck, landete mehrere harte Treffer, woraufhin der Ringrichter den Kampf zum Schutz des Gegners abbrach.

Walid El Ghazi stieg für dieses Turnier eine Gewichtsklasse auf und trat in der Kategorie U19 bis 80 Kilo an. Im Finale traf er dann auf Marsel Fazlic, der für ihn kein Unbekannter ist: Fazlic ist nicht nur amtierender Deutschschweiz-Tessiner Meister, ehemaliger Schweizer Meister und Mitglied des Schweizer Nationalkaders, er war bis vor kurzem ein Teammitglied und Trainingsgenosse.

Entsprechend wussten El Ghazi und das Trainerteam über die Stärken von Marsel Faslic Bescheid. El Ghazi hat sich darauf gut eingestellt, fand von Beginn weg richtig in den Kampf und hielt sich diszipliniert an die Taktik. Durch seine Reichweitenvorteile, seine schnellen Schläge und seine gute Beinarbeit konnte er den Kampf kontrollieren und nach Punkten gewinnen. El Ghazi gewann somit seinen ersten Titel und ist neuer U19 -Schweizer-Meister im Halbschwergewicht.

Mit Burim Dema ist zu rechnen

Burim Dema stand in der Kategorie bis U15 bis 75 kg ebenfalls im Finale. Der traf auf Genc Malsia aus Olten, gegen welchen er bereits einmal unterlag. Dennoch startete der Boxer aus Glattbrugg mutig in den Kampf, machte Druck und konnte die erste Runde für sich entscheiden. Die zweite Runde war ausgeglichen, Dema wurde jedoch ein Punkt vom Ringrichter abgezogen, da er zu oft den Kopf zu tief hatte. In der dritten Runde mobilisierte Dema nochmals alle Kräfte und traf mehrmals gut mit seinen Geraden. Doch die Erschöpfung war bereits gross, er selbst war  ebenfalls getroffen, woraufhin der Ringrichter den Kampf abbrach. Zwar verlor Burim Dema das Finale, hat mit seiner Leistung jedoch gezeigt, dass mit ihm in Zukunft zu rechnen ist.

«Wir legten schon immer einen grossen Wert auf die Nachwuchsarbeit», kommentiert Wettkampftrainer Timur Topçu die Leistung seiner jungen Boxer. «Wenn sich die Athleten positiv entwickeln und solch gute Leistungen wie an dieser Meisterschaft abrufen, ist eine tolle Bestätigung, dass sich die Arbeit auszahlt.»  (tto.)

Gwunderbrunnen

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