Dr. Gamble: Kosmisches Kommunikationschaos

Thomas Enderle

So ein Raumschiff zu steuern, ist nicht gerade einfach. Erst recht nicht, wenn man vom Flottenkommandanten ein eher älteres Modell zugewiesen bekommen hat. Aber mit dem Mut der Tüchtigen und Teamgeist wird schon alles gut gehen. Als frisch gebackene Sternenfahrer werden die Spieler in «Noobs im Weltraum» (umgangssprachlich für Neuling) auf ihre erste Mission geschickt. Und als solche stellt man sich zunächst dem als Abschlussprüfung getarnten Einführungsspiel, das gleich alle Regeln erklärt.

«Noobs im Weltraum» ist ein Kommunikationsspiel, bei dem die Spielrunde sich gut absprechen muss. Das Spiel selbst ist in acht Level eingeteilt. In jeder Runde werden die Handkarten mit Bildern, Texten und Symbolen dieses Levels an alle Spieler verteilt. Dann startet man die Stoppuhr. Ab jetzt läuft die Mission. Gemeinsam müssen die Kadetten nun Aufgaben lösen. Dabei darf man sich jederzeit über seine Karten unterhalten, die Texte darauf vorlesen und beschreiben, was sie sehen  – sie aber nicht vorzeigen. Je schneller man die Aufgaben erfüllt, desto besser die Bewertung!

Die Aufgaben sind ebenfalls auf den Karten zu finden. So muss man zum Beispiel die Sichtschirme kalibrieren und dafür die zwei Karten finden, die genaue Spiegelbilder sind. Da man sich die fünf Zeichnungen nicht zeigen darf, gilt es, geschickt zu kommunizieren. Wenn die Runde sicher ist, die korrekten Karten gefunden zu haben, legt man sie aus. Einmal draussen, dürfen sie nicht zurückgenommen werden; jede falsche Karte gibt zudem Strafminuten. Meint man, eine Aufgabe gelöst zu haben, wendet man sich der nächsten zu, bis man aufgefordert wird, die Zeit zu stoppen.

 

«Zusammenarbeit und gute Kommunikation sind hier zentral.»

Thomas Enderle, Spieletester

 

Dann wird im Regelheft überprüft, ob man die Aufgaben korrekt gelöst hat. Dabei kann es vorkommen, dass die Karten in der richtigen Konstellation ausgelegt werden müssen. Die Zeit plus eventuelle Strafminuten bestimmen die Wertung. Allerdings ist das Spiel verzeihend: Egal wie man abgeschnitten hat, es geht auf jeden Fall weiter mit der Mission.

Dr. Gamble meint: «Noobs im Weltraum» macht echt Spass! Zusammenarbeit und gute Kommunikation sind hier zentral. Und anders als bei anderen kooperativen Spielen kann eigentlich niemand das Ruder völlig an sich reissen, da die Karten auf alle verteilt werden. Dabei sollte man auch eine gewisse Toleranz für Fehler mitbringen. Zumal sich die Auswirkungen in Grenzen halten. Die Aufgaben sind abwechslungsreich: Immer wieder gibt es Neues zu entdecken. Oder eine bekannte Aufgabe bekommt einen Twist, der genaues Hinschauen erfordert. Die Regeln werden kurz und spielerisch erklärt, so dass man recht schnell mit der Mission loslegen kann. Wer will, kann alle Level an einem Abend durchspielen – oder auf mehrere Partien verteilen. Danach allerdings bietet «Noobs im Weltraum» wenig Wiederspiel-Reiz. Da aber kein Material zerstört wird, kann man es ohne weiteres weitergeben. Und wer noch mehr ähnliche Abenteuer erleben will, kann mit «Noobs über Bord» sein Glück als Piratenanfänger versuchen.

Dr. Gambles Urteil: 4/5

«Noobs im Weltraum» von Johannes Krenner und Markus Slawitscheck, Kosmos, 3–5 Spieler, ab 10 Jahren